Farc bestätigt Entführung von US-Agenten

Kolumbianische Freischärler nehmen drei Geiseln nach Notlandung und fordern Armee zum Abbruch ihrer Aktionen auf

BUENOS AIRES taz ■ Die Erklärung wurde mit einiger Genugtuung verfasst. Auf ihrer Internetseite bestätigen die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), dass sie drei US-Amerikaner in ihrer Gewalt hätten, deren Flugzeug während eines Aufklärungsflugs am 13. Februar im Guerillagebiet notlanden musste. Bedingungen für ihre Freilassung wurden keine gestellt. Nach Angaben der Farc gehören die drei dem CIA an, was vom State Department bestritten wurde. Sie seien als private Sicherheitsberater im Auftrag der US-Regierung in Kolumbien.

Gemeinsam mit einem kolumbianischen Geheimdienstagenten und einem weiteren US-Sicherheitsberater befanden sich die drei auf einem Aufklärungsflug im kolumbianischen Guerillagebiet, um Informationen über die 15. Front der Farc einzusammeln. Dabei wurde ihre Cessna von Guerilleros beschossen und musste notlanden. Der kolumbianische Agent und einer seiner US-Kollegen wurden noch an der Absturzstelle erschossen. Die drei anderen als Geiseln verschleppt.

Die Mahnungen, den Geiseln nichts zustoßen zu lassen, kontern die Freischärler damit, dass sie die Sicherheit der „drei Gringos“ (Farc) nur garantieren können, wenn die Armee sofort alle Aktionen in ihrem Rückzugsgebiet im Süden einstelle. Nach Armeeangaben sind über 4.000 Soldaten von Spezialeinheiten auf den Spuren der Entführer. Der US-Kongressabgeordnete Tom Davis warnte die Farc, dass die Entführung „bestimmt Repressalien“ nach sich ziehen werde. Sie sei „ein schwerer Fehler“ gewesen. INGO MALCHER

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