unterm strich
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Auch gestern ging es wieder um die Kunst-Werke e.V., doch dieses Mal glücklicherweise nicht um die leidige RAF-Ausstellung. Die Berliner Initiative zur Förderung der Gegenwartskunst, als die sich die Kunst-Werke vor rund zehn Jahren gründeten, befindet sich kurz vor der Eröffnung ihrer 3. Berlin Biennale. Ute Meta Bauer, künstlerische Leiterin der Biennale stellte heute zusammen mit Stefanie Schulte Strathaus von Kino Arsenal die Künstlerliste, beziehungsweise das Filmprogramm vor. 50 künstlerische Arbeiten werden in den Räumen der Kunst-Werke in der Auguststraße und am zweiten Ausstellungsort, dem Martin-Gropius-Bau gezeigt. 30 cinematische Beiträge laufen im Kino Arsenal am Potzdamer Platz.

Auch bei der Berlin Biennale wie bei anderen Veranstaltungen dieser Art, fehlt es nicht an anspruchsvollen Begriffen, die wenigstens so anspruchsvolle Programme und Diskurse benennen wollen. Im Falle der Berlin Biennale heißt der Begriff HUB, ein Begriff aus der Informatik, der eine Verteilerfunktion für den Informations- und Güterverkehr meint. Bei den Biennale-HUBs handelt es sich um fünf Räume, die die Themen Migration, urbane Konditionen, sonische Landschaften, Moden und Szenen sowie das andere Kino behandeln. Themen also, die in der Kunstwelt durchaus schon bearbeitet wurden. Trotzdem darf man gespannt sein, denn unter den annoncierten Künstlern machen die bekannteren Namen wie Isaac Julien, Judith Barry, Ulrike Ottinger, Thomas Struth oder Stephen Willats nur einen Bruchteil aus. Man wird also auf Entdeckungen hoffen dürfen. Auffällig ist ein hoher Anteil junger skandinavischer Künstler. 40 Prozent der Arbeiten sind neu für die Biennale produziert, beziehungsweise neu adaptiert. Fast 50 Prozent der internationalen Teilnehmer leben und arbeiten in Berlin. Fast 50 Prozent beträgt auch der Frauenanteil. Zur Biennale erschienen zwei Publikationen, ein Katalog mit ausführlichen Künstlerbiografien zu humanen 12 Euro und ein Essayband zu 30 Euro. Institutionelle Partnerschaften bestehen mit den Freunden der deutschen Kinemathek/Kino Arsenal und Radio reboot.fm auf der Frequenz 104.1.