: was macht eigentlich ...das Ampelmännchen?
Drinnen leuchten
Die Butter schmeckt mehr nach Butter, die Mädchen küssen besser, und mehr menschliche Wärme gibt es auch. Das zum Gefühl. Sichtbar erhaltener Rest der DDR ist heute noch das knuffige Ampelmännchen, ansonsten sollten in den Neunzigerjahren alle daran arbeiten, die Mauer in den Köpfen platt zu machen. Das hat sich geändert: Ostalgie ist Trumpf, und selbst in München gibt es heute einen Ossi-Laden mit Knusperflocken, Club-Cola und Filinchen. Jetzt soll die Ost-Romantik dorthin zurückkehren, wo sie ihren Ursprung haben muss, ins Herz der Industrieproduktion der sozialistischen Brüder und Schwestern, in die Hallen der Kabelwerke Oberspree, gesamtdeutsch Rathenau-Hallen, in Oberschöneweide. Ein DDR-Funpark soll darin entstehen und die DDR zum Anfassen präsentieren, mit all ihren Annehmlichkeiten vom Einkauf in dezent sortierten Supermärkten bis zur Einreise mit Zwangsumtausch. Devisenbeschaffung, jetzt unter kapitalistischem Vorzeichen: Was in Disneyland noch heute klappt, nämlich hartes Geld in Spielgeld zu verwandeln, haben die Planer des Themenparks DDR für ihr Konzept verinnerlicht. Wohnkomfort und Kleidung sollen ebenfalls zu erleben sein. Kinder kriegen Käfer-Jeans verpasst und alle sitzen um den Multifunktionstisch und kurbeln rauf und runter, dass es nur so quietscht. Gerade jetzt, mitten in der Renaissance des ostdeutschen Lebensgefühls, soll der Spaß daran in Hallen gesteckt und weggesperrt werden. Gewiss eine Idee vom neidischen Klassenfeind. CHT FOTO: AP