die anderen über seehofer und die neue bayerische regierung
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Die Salzburger Nachrichten schreiben: Der Nimbus Bayerns und der Bayern-Partei CSU ist dahin. Die CSU gilt nicht mehr als unbesiegbar, sondern muss die Macht künftig mit der FDP teilen. Zugleich hat die zu Hause gerupfte CSU auch an Macht auf der Berliner Bühne verloren. Und drittens ist der Ruf des Freistaats als Musterland mittlerweile angekratzt. Die Pleite der Bayerischen Landesbank begrenzt die politischen Investitionen der neuen Landesregierung. Die Krise der Autohersteller dürfte auch den Standort Bayern hart treffen. Vor allem muss Seehofer die Ära Stoiber hinter sich lassen. Der frühere Allgewaltige der CSU hat durch Intrigen seinerseits den Sturz seiner politischen Meuchler Erwin Huber und Günther Beckstein betrieben. Seehofer erbt von Stoiber eine zerrissene Partei und den Groll von gleich drei Vorgängern.

Die Neue Zürcher Zeitung meint: Der neue Mann, Horst Seehofer, wird ein ungeheuer schweres Amt antreten. Er muss, als Seelenmasseur und Manager in einem, nicht weniger vermitteln als das Gefühl, es könne alles wieder so werden wie früher. Dies ist schon deswegen so schwierig, weil die CSU nicht mehr allein agieren kann. Sie hat eine Fußfessel in Form der Freien Demokraten an der Wade, die sie immer wieder an die Schmach dieser Niederlage erinnern wird.