: Betr.: kinotaz nord
A
Ananas Express USA 2008, R: David Gordon Green, D: Seth Rogen, James Franco
„Der überzeugte Kiffer Dale stolpert zusammen mit seinem etwas unterbelichteten Dealer Saul zwischen die Fronten eines brutalen Drogenkriegs, was jede Menge panisches Geplapper und einige der unbeholfensten Prügelszenen der Filmgeschichte zur Folge hat. Autorenfilmer David Gordon Green hat aus einer Storyvorlage des Hit-Produzenten Judd Apatow eine überdrehte Buddy-Komödie in der Tradition der „Cheech und Chong“-Reihe gemacht.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI
Anonyma – Eine Frau in Berlin Deutschland 2008, R: Max Färberböck, D: Nina Hoss, Jewgeni Sidikhin
„Max Färberböcks Buchverfilmung findet keine überzeugende Bildsprache für sein Sujet - die Vergewaltigungen, denen Berliner Frauen 1945 zum Opfer fielen. Es ist immer schade, wenn aus einem ungewöhnlichen Buch ein mittelmäßiger Film wird. Hier ist es besonders bedauerlich, weil „Anonyma - Eine Frau in Berlin“ ein äußerst ungewöhnliches Buch ist, aus dem Max Färberböck einen äußerst durchschnittlichen Film gemacht hat. Man glaubt, jede Kulisse und jede Figur schon in zehn Filmen zuvor gesehen zu haben: die gleiche Straße, derselbe Bunker, die Kittelschürzen, die Frisuren, die Antiquitäten, ja, selbst die russischen Soldaten kommen einem bekannt vor, und dazwischen, fast wie eine Modeikone, Nina Hoss, von der man inzwischen gar nicht mehr weiß, ob sie eigentlich eine gute Schauspielerin ist, weil sie ständig dasselbe machen muss. Schön aussehen, sparsam reden und vor allem gucken.“ (taz)BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
B
Der Baader Meinhof Komplex Deutschland 2008, R: Uli Edel, D: Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu
„Das Sachbuch von Stefan Aust wurde als großes Kino adaptiert, das zugleich analytisch sowie differenziert erzählt. Die Gewaltszenen werden mit den Mitteln von Actionfilmen inszeniert; die Show-Werte machen aber nie die Inhalte vergessen. Der Film versucht, sowohl den Terroristen wie auch den Vertretern der Staatsgewalt gerecht zu werden, indem er beide Seiten mit einer ähnlich objektiven Distanz beschreibt. Dies ist ein historischer Film über die jüngste bundesdeutsche Vergangenheit, und als solcher scheint er beeindrukkend authentisch. Von der Ausstattung über Kostüm, Make-up bis zur Sprechweise der einzelnen Protagonisten wirkt das alles wie aus einem Guss. Und so hat Uli Edel hier einen Film in der Tradition von Constantin Costa-Gavras gemacht: ‚Der Baader Meinhof Komplex‘ ist zugleich politisch und spannend.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Back to Africa Österreich/Deutschland 2008, R: Othmar Schmiderer
„Singend und tanzend beschwören sie die Magie des schwarzen Kontinents und zaubern in der Zirkusshow ‚Afrika! Afrika!‘ von André Heller ein ‚Paradies der Lebensfreude‘ auf die Bühne: Fünf der Artisten begleitet Othmar Schmiderer ein Jahr lang, wobei die Besuche in der Heimat im emotionalen Zentrum stehen. Endlich ein echter Dokumentarfilm, möchte man jubeln: ohne betuliche Off-Kommentare und vordergründige TV-Dramaturgie. Dafür mit Mut zur Langsamkeit und einer Nähe zu den Menschen, die den Zuschauer mitnimmt in das bi-kontinentale Leben der Künstler.“ (Cinema) HB
Blutige Erdbeeren (The Strawberry Statement) USA 1969, R: Stuart Hagman, D: Bruce Davison, Bud Cort
„Stuart Hagmans mit dem Jurypreis der Filmfestspiele in Cannes ausgezeichneter Film über die Studentenrevolte von 1968 fasziniert noch immer als realistisches Zeitdokument, das wie kein anderes moralische und politische Haltungen und den Lebensstil dieser Jahre wiedergibt und mit seinem brillanten Soundtrack zum Kultfilm wurde. Der Film zeichnet ein ergreifendes Bild der Atmosphäre der amerikanischen Universitätsunruhen vom Mai 1968. Das Zeitgefühl wird durch die Musik unterstrichen: Im Mittelpunkt John Lennons unvergesslicher Song »Give peace a chance«.“ (Metropolis) HH
Botero - Geboren in Medellin Deutschland 2007, R: Peter Schamoni
„Peter Schamoni liefert in der Nachfolge seiner Künstlerporträts über Max Ernst, Niki de Saint Phalle und Friedensreich Hundertwasser ein weiteres unterhaltend-heiteres, das das Werk und die vielschichtige Persönlichkeit des kolumbianischen Bildhauers und Malers Fernando Botero gleichermaßen beleuchtet. Schamoni inszeniert die Doku wie einen Spielfilm mit dramatischer Struktur, Szenen und Rhythmuswechsel.“ (Blickpunkt:Film) HH
Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? USA 2008, R: Ethan Coen, Joel Coen, D: George Clooney, Frances McDormand
„Drastische Komödie aus einem intriganten Washington, das von Schwachköpfen und Paranoikern bewohnt ist. Durch Dummheit und Gier gerät ein eh schon hirnrissiger Erpressungsversuch außer Kontrolle. In groben Zügen geht es um eine CD mit angeblichem CIA-Material, einen Reigen von Seitensprüngen und zwei Fitnesstrainer, die das schnelle Geld machen wollen. Im Hintergrund agieren diverse Geheimdienste, Scheidungsanwälte und völlig unerwartet auch die Russen. Das beträchtliche Staraufgebot (George Clooney, Frances McDormand, John Malkovich, Tilda Swinton und Brad Pitt) macht sich mit großer Freude zum Deppen und hinterlässt ein großartiges Chaos.“ (tip) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
C
Couscous mit Fisch Frankreich 2007, R: Abdel Kechiche, D: Mohamed Benabdeslem, Farida Benkhetache
„So berühmt und so unverwechselbar wie Fatih Akin in Deutschland ist Abdellatif Kechiche in Frankreich: Die Filme des einen wie des anderen sind geprägt von der Erfahrung und dem Selbstverständnis einer muslimisch geprägten Gesellschaft; in Frankreich stammen die Traditionen im Wesentlichen aus Nordwestafrika. Kechiche, 48, Sohn tunesischer Einwanderer, erzählt in ‚Couscous mit Fisch‘, wie ein alternder Werftarbeiter in einer südfranzösischen Hafenstadt unter schäbigen Vorwänden auf die Straße gesetzt wird und wie er in diesem Augenblick, als er nichts mehr zu verlieren hat, auf die abenteuerliche Idee verfällt, ein abgewracktes Schiff am Quai in ein Restaurant für Spezialitäten aus seiner Heimat zu verwandeln. Es ist das Projekt eines Narren, doch es bringt eine entwurzelte und zerrissene Großfamilie allmählich wieder zusammen, und Kechiches suggestive, geduldig genaue Erzählung schafft ein filmisches Wunderwerk: Seine Detailfülle und Lebendigkeit überwältigt, doch eine Unterströmung von Einsamkeit und Verzweiflung gibt ihm Tiefe.“ (Der Spiegel) HH, HL, OL
D
Dalai Lama Renaissance – A New Birth USA 2007, R: Khashyar Darvich
„Eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler und Philosophen begibt sich in die nordindische Bergwelt, um den Dalai Lama zu treffen und mit ihm drängende Fragen der Welt zu erörtern. Dokumentarfilm, der es durch seine unmotivierte Kameraarbeit und abrupte Schnitte nicht versteht, die Dynamik des Gesprächs oder die Präsenz des Gastgebers zu vermitteln. Auch inhaltlich nicht überzeugend, lebt der Film nur von der Popularität des tibetanischen Religionsführers.“ (filmdienst) HB, HH
The Dark Knight USA 2008, R: Christopher Nolan, D: Christian Bale, Heath Ledger
„Ein nachtschwarzes Drama, das keine strahlenden Helden kennt. Der Joker terrorisiert Gotham City, Batman zweifelt an sich und seiner Rolle, und ein Staatsanwalt versucht, mit legalen Mitteln Recht und Ordnung durchzusetzen. Ein Schatten paranoider Bedrohung und fatalistischer Vorahnung hängt vom ersten Bild an über diesem Film, in dem jede Figur an den Rand der Katastrophe gerät. Ganz bewusst ruft der Film immer wieder gespenstische Erinnerungen an 9/11 hervor und fragt, mit welchen Mitteln man Terror bekämpfen kann.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI
E
Eagle Eye – Außer Kontrolle USA 2008, R: D.J. Caruso, D: Shia LaBeouf, Michelle Monaghan
„‚Computers don’t argue – Computer diskutieren nicht“, weiß ein geflügeltes Wort der Bürowelt. Zu welchen Konsequenzen das führen kann, zeigte nicht nur Kubricks „2001“, sondern Filme wie „Colossus“, „Alien“ und zig andere, kürzlich gar „Wall-E“. Kombiniert man diese Technophobie mit der US-Paranoia und dem Hang zum Überwachungsstaat, gelangt man zu Thrillern wie „Enemy of the State“, „Die Hard 4“ oder eben nun „Eagle Eye“. In dessen Fokus geraten zwei Normalos und werden zu einem mörderischen Komplott zur Elimination der US-Regierung gezwungen. Gelöscht wird mit Erfolg einzig die Glaubwürdigkeit des Cyberterror-Thrillers. Regisseur D. J. Caruso gibt schlicht zu viel Gas, verliert dabei auf halber Strecke die Bodenhaftung und crasht vor lauter Technoschwurbel in einen Haufen altbekannter Klischees.“ (Neue Zürcher Zeitung) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Entdeckung der Currywurst Deutschland 2008, R: Ulla Wagner, D: Barbara Sukowa, Alexander Khuon
Zum Schluss des Films wird tatsächlich der historische Moment gezeigt, an dem Currypulver sich mit Ketchup vermischte und wenig später in einem Hamburger Imbiss die erste Currywurst verkauft und gegessen wurde. Doch wie schon in der Novelle von Uwe Timm ist diese ‚Entdeckung der Currywurst‘ nur der Aufhänger der Geschichte, in der von der Umbruchsituation in Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt wird. Ulla Wagner erzählt ganz klassisch, fast ein wenig behäbig, aber dieser Stil und dieser Rhythmus sind dem Stoff angemessen. Der Film zeigt, wie die Zivilisten in jener Zeit ihren Alltag bewältigten, und dabei kommen all jene Qualitäten zum Vorschein, die auch schon das Buch von Timm ausgezeichneten. So gelingt es, eine Ahnung von dem Lebensgefühl jener Zeit zu vermitteln. Dabei sticht Barbara Sukowa heraus, die mit einer großen Intensität, Glaubwürdigkeit und ganz eigenen, bodenständigen Eleganz eine „proletarische Eva Braun“ verkörpert. (hip) HB, HH, KI
F
Finnischer Tango Deutschland 2008, R: Buket Alakus, D: Christoph Bach, Mira Bartuschek
„Wer würde einem Schwerstinvaliden seinen Behindertenausweis klauen? Wer würde den neuen Rollstuhl eines Spastikers auf dem Hehlermarkt verhökern? Wer würde einer jungen, geistig behinderten Frau ihre Ersparnisse abluchsen und sie einem Callboy zuführen? Sie sehen, wir haben es bei dem Protagonisten des Spielfilms „Finnischer Tango“ mit einem ziemlichen Früchtchen zu tun. Alexander heißt dieser asoziale und gefühllose Klotz von einem Mann - überraschend ist nur, dass er auf seinem Akkordeon so schön traurige Tangos spielen kann. Er steckt so tief im Schlamassel, dass er sich als Epileptiker ausgeben muss, um sich so Arbeit in einem Theaterprojekt für Behinderte und dann Unterschlupf in deren Wohngemeinschaft zu erschwindeln. Doch bei dieser Gruppe findet er sich schnell in einem Crashkurs im Fach Empathie wieder. Der bisher erfolgreichste in Bremen produzierte Spielfilm „Verrückt nach Paris“ folgt dem gleichen dramaturgischen Muster, und so verwundert es kaum, dass mit Eike Besuden einer der beiden Regisseure jenes Films bei „Finnischer Tango“ als Produzent mitgearbeitet hat.Während „Verrückt nach Paris“ filmisch eher grob gestrickt war und vor allem durch die intensive Darstellung der behinderten Schauspieler überzeugte, ist „Finnischer Tango“ sowohl vom Drehbuch wie auch von der Regie her ein ausgefuchstes Werk. (hip) HB, HL, KI
Football under Cover Deutschland 2008, R: Nayad Ajafi, David Assmann, Ahmad Najafi
„,Football under Cover‘ spielt eine Mannschaft junger Berliner Frauen im April 2006 in Teheran. Dort treten sie gegen das iranische Nationalteam an und stellen unter Beweis, dass Kopftücher keineswegs an Kopfbällen hindern. Der Dokumentarfilm von Ajat Najafi und David Assmann spielt flotte Pässe zwischen den Kulturen: den Kreuzberger Kickerinnen, die ihren großen Brüdern die Bälle locker durch die Beine schieben, und ihren Gegnerinnen, die nie zusammen mit den Jungs auf den Platz dürfen. Auch unter der Burka schlägt bisweilen ein großes Fußballherz, und kaum etwas trägt so sehr zur Völkerverständigung bei wie ein gerechtes Unentschieden nach einem aufregenden Match.“ (Der Spiegel) HB
Freche Mädchen Deutschland 2008, R: Ute Wieland, D: Henriette Nagel, Emilia Schüle
„Erste Liebeserfahrungen dreier vierzehnjähriger Freundinnen. Ein Film, der bekannte Muster bedient, aber durch das Trio der Hauptdarstellerinnen ebenso überzeugt wie dadurch, dass er nicht wenigen Figuren Entwicklungsmöglichkeiten zubilligt. Verfilmung der erfolgreichen Buchserie.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Das Fremde in Mir Deutschland 2008, R: Emily Atef, D: Susanne Wolff, Johann von Bülow
„Junge Mutter erkrankt nach der Geburt ihres Sohnes an postnataler Depression. Aufs erste Kind haben sich Rebecca und Julian wie verrückt gefreut, doch als der Junge wohlbehalten auf der Welt ist, spürt Rebecca, dass ihr der emotionale Bezug zum Kind fehlt. Das eindringliche Elterndrama lief auch beim Festival in Cannes, Hauptdarstellerin Susanne Wolff erhielt für ihre beeindruckende Leistung den ‚Förderpreis Deutscher Film‘ beim Filmfest München.“ (Cinema) HB, HH, OL
Frontalknutschen USA 2008, R: Gurinder Chadha, D: Alan Davies, Georgia Groome
„Gurinder Chadha, Regieexpertin in generationsunabhängigen Frauenfragen (‚Kick It Like Beckham‘, ‚Liebe lieber indisch‘), verfilmt die beiden Startbände der erfolgreichen Teenbücher von Louise Rennison. Ihre Komödie über die ersten Beziehungsabenteuer junger Mädchen hat Charme, Witz und Protagonistinnen, die mit ihrer Natürlichkeit eine einfache Geschichte im Ton eines romantischen Märchens tragen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL
G
Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra Italien 2008, R: Matteo Garrone, D: Salvatore Abruzzese, Simone Sacchettino
„Roberto Saviano lebt gefährlich. Der junge Autor aus Neapel schrieb 2006 ein Buch über die italienische Mafia. ‚Gomorrha‘ war ein riesiger Erfolg, auch weil Saviano kein Blatt vor den Mund nahm und die Unsitten der Camorra, wie die Mafia in Neapel heißt, eindrücklich beschrieb. Matteo Garrone verfilmte mit ‚Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra‘ nun diese brisante Buchvorlage. Er erzählt gekonnt von den kriminellen Machenschaften und menschlichen Verstrickungen anhand von fünf Einzelschicksalen und schreibt damit die Tradition großer Mafia-Filme wie ‚Scarface‘ oder ‚Der Pate‘ fort.“ (tip) BHV, H, HH
H
Hellboy – Die goldene Armee USA 2008, R: Guillermo Del Toro, D: Ron Perlman, Selma Blair
Die Comicfiguren in „Hellboy – Die Goldene Armee“ haben mehr Persönlichkeit als die Darsteller in manchen Realfilmen. Es gibt zwar kaum eine Einstellung im Film, die ohne Spezialeffekte auskommen würde, aber mit diesen kann Del Toro inzwischen so virtuos seine phantastischen Welten schaffen, dass man von seiner überbordenden Phantasie schier überwältigt wird. Und beim Titelhelden kommt dazu noch die schauspielerische Leistung von Ron Perlman, der so mit seiner Rolle verschmolzen zu sein scheint, dass man schnell all die Tricks und all das Make-up vergisst und dieser sympathische Teufelsjunge tatsächlich vor den Augen der Zuschauer lebendig zu werden scheint. Auch die anderen Superhelden wie der Fischmensch Abe Sapien, die schnell entflammbare Liz und der preußisch korrekte Johann Kraus wurden so komplex und charmant geschrieben, entworfen und gespielt, dass jeder mit seinen ganz eigenen Skurrilitäten, Schwächen und „menschlichen“ Problemen fasziniert. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
High School Musical 3: Senior Year USA 2008, R: Kenny Ortega, D: Zac Efron, Vanessa Anne Hudgens
„Auch der dritte Teil des „High School Musical“-Franchise setzt auf jede Menge guteLaune und Musik. Unter anderem hat die US-Popband „US-5“ einen der Titel beigesteuert. Auch Regisseur Kenny Ortega ist zum dritten Mal mit von der Partie. Allerdings schafft es das „High School Musical“ mit dem dritten Teil zum ersten Mal auf die große Leinwand; die ersten beiden Teile waren Eigenproduktionen für den Disney Channel.“ (Blickpunkt:Film)BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
I
Ich bin ein Elefant, Madame Deutschland 1968, R: Peter Zadek, D: Wolfgang Schneider, Margot Trogger
Als „Ich bin ein Elefant, Madame“ damals in die Kinos kam, waren viele Zuschauer und Kritiker in Bremen gar nicht begeistert. Als einen „politischen Regiefehler“ verrissen seinerzeit etwa die „Bremer Nachrichten“ den Film. Heute wirkt er dagegen so nostalgisch wie die Wiederholungen vom „Beat Club“ im Fernsehen. Die Frisuren, Kleider und Provokationen der Schüler sehen aus der zeitlichen Distanz so harmlos und komisch aus, dass man kaum noch nachvollziehen kann, was an all dem mal so revolutionär gewesen sein soll. (hip) HH
K
Krabat Deutschland 2008, R: Marco Kreuzpaintner, D: David Kross, Daniel Brühl
„‚Krabat‘ erzählt nach Otfried Preußlers gleichnamigem Jugendbuch-Klassiker von einem Zauberlehrling . Der Film schwelgt in erdenschweren Bildern von Knechtschaft und Tod, lässt einen finsteren Meister der Schwarzen Kunst walten und eine furchtsame Burschenschaft so viel schuften, dass sie kaum zum Zaubern kommt. Leinwand-Magie kann sich bei so viel Trübsinn nicht entfalten – Harry Potter hilf!“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Kung Fu Panda USA 2008, R: John Stevenson, Mark Osborne
„Po, der Panda, hat einen Traum – und damit auch ein Problem: Verfressen und schwergewichtig schuftet er in einem Nudelrestaurant, während er sich ganz dem asiatischen Kampfsport Kung-Fu verschrieben hat. In diesem Animationsfilm wird Po zum ‚Drachenkrieger‘ bestimmt, der sein Heimatdorf vor der Rückkehr des schrecklichen Schneeleoparden Tai Lung bewahren soll. Sein Mentor und Kung-Fu-Meister Shifu sieht angesichts der auserwählten Panda-Kampfkugel eher schwarz, was dessen Siegeschancen angeht. Dynamische Animationen und charmante Charaktere werden beim jungen Publikum gut ankommen.“ (Rheinischer Merkur) BHV, HB, HH, HL, KI, OL
Die Kunst des negativen Denkens Norwegen 2006, R: Bård Breien, D: Fridtjov Saheim, Kirsti Eline Torhaug
„Die Feelbad-Komödie des Jahres: Der 33-jährige Geirr sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl. Weil Ingvild den Zynismus und das Selbstmitleid ihres Freundes nicht länger erträgt, hetzt sie ihm die Therapeutin Tori mit einer Horde gut gelaunter Vorzeigebehinderter auf den Hals. Doch statt sich von ihrem Optimismus anstecken zu lassen, zieht Geirr die Mitglieder der Gruppe nach und nach auf seine Seite. Ein intelligentes Plädoyer gegen Political Correctness und Gute-Laune-Zwang, das so clever wie unterhaltsam ist.“ (Cinema) HH, HL
L
Das Lächeln der Sterne USA / Australien 2007, R: George C. Wolfe, D: Diane Lane, Richard Gere
„Es hätte zum Heulen schön sein können. Hollywood-Beau Richard Gere in einem Film nach Schmacht-Autor Nicholas Sparks (‚Message in a Bottle‘). Doch wer glaubt, ‚Das Lächeln der Sterne‘ sei der richtige Film, um mit der besten Freundin zusammen eine Packung Taschentücher vollzuschniefen, der irrt. Sicher, die Geschichte um den Arzt Paul (Gere), der nach einem tödlichen Kunstfehler die Familie der Verstorbenen aufsuchen will und im Hotel auf die vom Gatten betrogene Adrienne (Diane Lane) trifft, ist tränenreich geschrieben. Wenn sie aber so künstlich verkitscht daherkommt, wie in der Regie von George C. Wolfe, dann kann auch der Knitterblick von Richard Gere das Herz nicht rühren.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Leergut Tschechien 2007, R: Jan Sverák, D: Zdenek Sverák, Daniela Kolarova
„Josef hat genug von aufmüpfigen Kids und macht Schluss mit dem Lehrerdasein. Der rüstige Rentner wählt den zweiten Bildungsweg und wird Leergut-Sortierer im Supermarkt. Nebenbei mausert er sich zum Glücksritter und sortiert neben Flaschen auch das (Liebes-)Leben seiner Mitmenschen - Widerstand zwecklos. Sachte kuppelnd bringt er erst seine Kollegen, dann seine Kunden und schließlich seine sitzengelassene Tochter unter die Haube. Einzig Gattin Eliska bleibt misstrauisch. Die romantische Komödie des tschechischen Oscar-Gewinners Jan Sverák (“Kolya“) ist eine warmherzige, zart-ironische Geschichte“ (Cinema) H
Lemon Tree Deutschland/Israel 2008, R: Eran Riklis, D: Hiam Abbass, Rona Lipaz-Michael
„Der Streit um den Zitronenhain einer palästinensischen Witwe, der dem geplanten neuen Domizil des israelischen Verteidigungsministers weichen soll, dient als melancholische und selbstironische Metapher, die die Widersprüche der israelisch-palästinensischen Gesellschaft mit Poesie, Trauer, Wut und schwarzem Humor beschreibt.“ (filmdienst) H, HB, HH
Le silence de Lorna – Lornas Schweigen Belgien/Franlreich 2008, R: Jean-Pierre u. Luc Dardenne, D: Arta Dobroshi, Jeremie Renier
„Das Geld“ wäre der perfekte Titel für diesen Film gewesen, aber „L’Argent“ heißt leider schon ein Film von Robert Bresson. Geld ist das Leitmotiv, das diesen Film durchzieht. Ständig wird mit ihm bezahlt, wird es gezählt, versteckt, hervorgeholt, über es geredet, für es gelitten. Die Kamera folgt ausschließlich der Protagonistin Lorna, und wenn der Zuschauer ihr durch die Handlung dieses Filmes folgt, wird er dazu eingeladen, ihre Handlungen und moralischen Entscheidungen zu durchdenken und zu bewerten. Die junge Frau ist zu Beginn des Films Komplizin bei einem schmutzigen Geschäft, und dass sie ausgerechnet in einer Reinigung arbeitet, ist nur eine der versteckten Ironien des Films. Die Gebrüder Dardenne erzählen hier wieder meisterlich von einem armen Sünder, dem nach redlichem Bemühen Gnade gewährt wird. Lorna entwickelt sich auf einem schwierigen und leidvollen Weg von einem Objekt, das gekauft und benutzt wird, zu einem Subjekt, das sich frei entscheiden und wehren kann. (hip) HB, HH, KI
Let‘s Make Money Österreich 2008, R: Erwin Wagenhofer
„Hochklassiger Report über das Wesen der internationalen Finanzindustrie: Regisseur Erwin Wagenhofer (‘We Feed the World‘) berichtet in eindringlichen Bildern von der unerschöpflichen Gier der Rendite-Söldner und der selbstzerstörerischen Eigendynamik des Großkapitals. Wenn es einen Film gibt, der eine Revolution auslösen kann, dann ist es dieser!“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
L’humanité Frankreich 1999 R: Bruno Dumont, D: Emmanuel Schotte, Severine Caneele / Originalfassung mit Untertiteln
„Im französischen Flandern wird die misshandelte Leiche eines elfjährigen Mädchens gefunden. Einer der ermittelnden Polizisten, ein schlichter, einfältiger Mann, kommt darüber nicht hinweg. Eine filmästhetisch radikale, herausfordernde Meditation über eine Menschlichkeit, die sich nicht in sentimentaler Anteilnahme erschöpft, sondern um ihre Bezüge zum Begehren und zur Sexualität weiß. Der Film kommt mit einem Minimum an Handlung und Dialogen aus, weil er ganz auf die Kraft der sorgfältig komponierten Bilder vertraut. Darin liegt seine solitäre Größe, aber auch seine Zumutung, die vom Betrachter Geduld und den Willen zur schöpferischen Interpretation verlangt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Love Peace & Beatbox Deutschland 2008, R: Volker Meyer-Dabisch
„Beatboxing ist ein neuer Musikstil, der aus dem Rap kommt und bedeutet Percussions zu imitieren. Mit viel Insiderkenntnis und Vertrautheit zu seinen Akteuren führt Regisseur Meyer-Dabisch in einen neuen Bereich der Jugendkultur. Er gewährt Einblikke in eine Szene, in eine Subkultur, die genau wie der Film den Schalk im Nacken bewahrt. „Love, Peace & Beatbox“ ist ein faszinierender, unprätentiöser Dokumentarfilm, der sein Publikum durch seine klare Struktur und die Konzentration auf das Thema fesselt. Auch nach dem Erfolg der Uraufführung bei der Berlinale 2008, ist diese kurzweilige Dokumentation noch immer ein Geheimtipp, den man nicht verpassen sollte.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) HH
M
Mädchen in Uniform Deutschland/Frankreich 1958, R: Geza von Radvanyi, D: Lilli Palmer, Romy Schneider
„Der beinahe tragisch endende Jungmädchenkonflikt in einem Potsdamer Adelsinternat um das Jahr 1910, der die Schwierigkeiten der Mädchen in einer von soldatischer Disziplin gekennzeichneten Atmosphäre herausstreicht. Während in der Verfilmung von 1931 die Starrheit altpreußischen Erziehungsdrills wirkungsvoll angeprangert wurde, bleibt diese Neuverfilmung psychologisch oberflächlich und bietet trotz guter Darsteller und effektvoller Inszenierung lediglich unverbindliche Unterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) H
Madeinusa – Das Mädchen aus den Anden Peru/Spanien 2005, R: Claudia Llosa, D: Magaly Solier, Yiliana Chong / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Madeinusa‘ spielt in einem entlegenen Dorf in Peru und beschreibt, wie Ostern zur Orgie wird. Weil Jesus zwischen Tod und Auferstehung nichts sehen könne, sei den Menschen in dieser Zeit nahezu jede Sünde erlaubt, glauben die Bewohner - eine Sichtweise, die viel für sich hat. Die Regisseurin Claudia Llosa, 30, Nichte des Schriftstellers Mario Vargas Llosa, führt den Zuschauer durch eine so brutale wie skurrile Welt, beschreibt deren Rituale und Traditionen voller Respekt und mit sinnlicher Präzision. Hierfür erhielt sie im Oktober den Kritikerpreis beim Filmfest Hamburg. Unaufgeregt, spannend und humorvoll erzählt sie vom Befreiungskampf einer Frau , die ihr Schicksal beherzt in die eigenen Hände nimmt.“ (Der Spiegel) HB
Masculin - Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola Frankreich 1967, R: Jean-Luc Godard / Originalfassungen mit Untertiteln
„Der Film erforscht im Interviewstil die Probleme der Generation der 20-Jährigen, der inzwischen sprichwörtlichen Kinder von Marx und Coca Cola. Mit ihm beginnt Godards Interesse am dialektischen Materialismus und an der Politik, allerdings in einem ganz eigenwilligen Sinn: Er will nicht politische Filme, sondern politisch Filme machen. Die Fragmentierung der Geschichte und das Verweilen bei Randereignissen, die keinen unmittelbaren Bezug zu ihr haben, wurden als Andeutung verstanden, wie schwer es heute ist, Gemeinsamkeit herzustellen. Es scheint, als müsse sich der einzelne vor den Kräften der Kollektivierung immer weiter in den Privatbereich zurückziehen. Durch Jean-Pierre Leaud in der Hauptrolle rückt der Film in die Nähe des Antoine-Doinel-Zyklus, den Truffaut mit ihm drehte.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Max Frisch, Citoyen Schweiz 2008, R: Matthias von Gunten
„Seit der französischen Revolution gibt es den „Citoyen“, den mündigen Bürger, der sich einmischt in die Politik. Einer wie Max Frisch: Schweizer, Architekt, Schriftsteller, Intellektueller. Seinen Lebensspuren und - faszinierender noch - seiner Art zu denken, widmet der Basler Filmemacher Matthias von Gunten ein außerordentlich gelungenes Porträt, das sogar den Bogen zur intellektuellen Krise der Linken von heute schlägt.“ (tip) HH
Mein Freund aus Faro Deutschland 2008, R: Nana Neul, D: Anjorka Strechel, Lucie Hollmann
„Eine junge Frau mit kurzen Haaren und burschikosem Auftreten wird von zwei Anhalterinnen für einen Jungen gehalten und hält das Bild aufrecht, als sie sich in eine der minderjährigen Mitfahrerinnen verliebt. Eine konsequente Mischung aus Coming-out und Coming-of-Age, die ihr Gelingen der großartigen Hauptdarstellerin und der sensiblen Schauspielführung der Regisseurin zu verdanken hat, die es darüber hinaus versteht, durch kleine Gesten (Gefühls-)Welten aufzuschlüsseln.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
Mirrors USA 2008, R: Alexandre Aja, D: Kiefer Sutherland, Paula Patton
„Unter der Regie des französischen Gruselspezis Alexandre Aja nimmt es ‚24‘-Star Kiefer Sutherland mit Dämonenmächten auf, die hinter Spiegeln lauern. Nach dem fiesen Survival-Schocker-Remake ‚The Hills Have Eyes‘ liefert Frankreichs Genrespezialist Alexandre Aja mit seiner zweiten US-Regie einen ebenfalls gelungenen Ausflug ins Übersinnliche ab. Inspiriert vom südkoreanischen Geisterfilm ‚Into the Mirror‘, zaubert Aja speziell in den bravourös inszenierten Kaufhausszenen eine markerschütternde Gruselatmosphäre auf die Leinwand. Da verzeiht man gerne, dass ‚Mirrors‘ in einem befremdlichen Monster-Showdown gipfelt, für den Sutherland doch noch in seine Jack-Bauer-Paraderolle aus ‚24‘ verfällt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL
Moi, Pierre Rivière, ayant égorgé ma mère, ma soeur et mon frère (Ich, Pierre Rivière, der ich meine Mutter, meine Schwester und meinen Bruder getötet habe) Frankreich 1976, R: René Allio, D: Claude Hébert / Originalfassung mit Untertiteln
„Am 3. Juni 1835 bringt in einem Dorf der Normandie ein Bauernjunge seine Familie mit einem Gartenmesser um. 1973 veröffentlichte Michel Foucault eine Analyse mit Texten aus der Epoche und dem berühmten Bericht, in dem der Täter die Umstände seines Verbrechens schildert. Der dem Neorealismus verpflichtete Film übernimmt das Werk Foucaults für seine Studie des Verbrechens. Die gelungene Synthese von Spiel- und Dokumentarfilmelementen macht ihn zu einem wunderbaren ethnologischen Dokument.“ (Kommunalkino) HB
Der Mondbär – Das große Abenteuer Deutschland 2008, R: Mike Maurus, Thomas Bodenstein, Hubert Weiland
„Gabriele Walther und Frank Piscator brachten 2005 und 2006 bereits die beiden „Felix“-Filme ins Kino. Nun nahmen sie sich der Kinderbuchreihe von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen an und bringen sie, nachdem der „Monbär“ schon über den Fernsehschirm flimmerte, auf die große Leinwand. Die Regisseure Mike Maurus und Thomas Bodenstein schufen daraus einen lustigen und lehrreichen Kinderfilm vor allem für die Kinofans im Vorschulalter.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
N
Nackt (Naked) Großbritannien 1993, R: Mike Leigh, David Thewlis, Lesley Sharp
„Mike Leighs ,Naked‘, in hartem nordenglischem Akzent - überhaupt die Dialekte in den englischen Filmen! - erzählt die Geschichte des gottverlassenen Vagabunden Johnny in London. Es ist die Geschichte von verschwendetem Talent, dem die britische Gesellschaft keine Funktion mehr gibt. Johnny ist ein Philosoph und Moraltheologe, ständig hat er die Bibel und Nostradamus auf den Lippen. Die Dialoge sind verzweifelt und von rauer Komik zugleich.“ (taz) HH
Neulich in Belgien Belgien 2008, R: Christophe van Rompaey, D: Barbara Sarafian, Jurgen Delnaet
„Frustriert hütet Matty das Heim, erzieht die drei Kinder und arbeitet im Postamt. Alles in der Hoffnung, dass ihr untreuer Ehemann, der seine Midlife-crisis pflegt, zurückkehrt. Da lernt sie den jüngeren, ehrlich in sie verliebten Fernfahrer Johnny kennen, und die Mittvierzigerin lässt ihr geordnetes Leben langsam aus der Bahn geraten. Ein herzerfrischender, überraschungsreicher Film mit fabelhaften Hauptdarstellern, viel Drama und Komödie.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
nord shorts – fünf neue Kurzfilme aus Niedersachsen und Bremen Deutschland 2007, R: diverse
„Ein Junge beschäftigt sich beim chatten plötzlich mit sonderbaren Zeichen und trifft sich mit einem Mädchen an der A 2 bei Garbsen, ein alter und ein junger Bestatter philosophieren über Leben und Tod, ein Jazzstück tanzt bunt animiert über die Leinwand, ein junger Mann strandet bei Nebel im Wattenmeer und ein Autofahrer ist in einer surrealen Autowerkstatt gefangen. Wer mehr über die spannenden und anrührenden Geschichten aus Norddeutschland erfahren möchte, sollte das neue Programm mit fünf nordmedia-geförderten Kurzfilmen nicht versäumen, das ab November auf Tour geht.“ (Film & Medienbüro Niedersachsen) H
Nordwand Deutschland/Österreich 2008, R: Philipp Stölzl, D: Benno Fürmann, Johanna Wokalek
„Der Film von Philipp Stölzl trägt das Etikett „eine wahre Geschichte“ nicht zu Unrecht: Wie bekannt, haben die beiden jungen Berchtesgadener Andi Hinterstoisser und Toni Kurz im Juli 1936 den Versuch unternommen, die Eigernordwand als Erste zu durchsteigen. In der Wand trafen sie auf die Österreicher Angerer und Rainer, die zweifellos Schuld trugen am fatalen Ausgang des Unternehmens. Der Film fokussiert auf die Person von Kurz , der, als der Besonnenste, am schlimmsten büßen muss: mit einem brutalen Erfrierungstod, unrettbar im Seil hängend. In der Person des Berliner Sensationsreporters Arau versucht der Film, die hemmungslose Instrumentalisierung des Unterfangens durch die Nazis zu veranschaulichen, bleibt aber doch im Vordergründig-Illustrativen stecken. Zugutehalten wird man dem Film, dass er dieser gewaltigen Wand, die inzwischen zur mit der Stoppuhr absolvierten Rennstrecke geworden ist, ihre furchteinflößende Dimension zurückgibt.“ (Neue Zürcher Zeitung)) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
P
Patti Smith: Dream of Life USA 2008, R: Steven Sebring
„Filmemacher Steven Sebring versucht, Smiths Bedeutsamkeit ins Gottgleiche zu steigern, indem er über alles, was sie selbst eigentlich recht nüchtern und anschaulich erzählt, kommentierende, wohl Poesie und magischen Tiefgang erzeugen sollende Bilder legt. Ruft Patti Smith bei einer Kundgebung Worte gegen George Bush ins Mikro, blendet der Regisseur betulich Dinge aus ihrer Wohnung ein: eine Peace-Fahne, ein Glas voller Pinsel, ein Foto von Ghandi. Redet sich Patti Smith bei einer Spoken-Word-Performance zu Tränen, fallen Sebring dazu Bilder von ihr an einem Grab und Bilder von buddhistischen Mönchen für den Zwischenschnitt ein. So wird aus Patti Smith, der Feministin, Künstlerin und nimmermüden Protestlerin, eine verstrahlte Tante, die zu gut ist für die böse Welt.“ (taz) HB, HH
R
Recycle Jordanien/Niederlande/Deutschland/Schweiz/USA 2007, R: Mahmoud Al Massad / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Film zeigt den Alltag eines frommen Moslems aus der jordanischen Stadt Sarka, der früher in Afghanistan gegen die Russen kämpfte und ein Buch über den ,Heiligen Krieg‘ verfasste. Obwohl er der politischen Agitation lange abgeschworen hat, stellt der US-Krieg ,gegen den Terror‘ alte Fragen wieder neu. Der Dokumentarfilm verweigert konsequent alle Identifikationsangebote und präsentiert seinen Protagonisten und dessen Lebensumfeld als Spiegel für die komplexe politische Situation im Nahen Osten.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Red RoadGroßbritannien/Dänemark 2006, R: Andrea Arnold, D: Kate Dickie, Rony Curran
„Eine Sicherheitsangestellte der Videoüberwachung in Glasgow erkennt auf einem ihrer Monitore jenen Mann, der den Tod ihres Mannes und ihrer kleinen Tochter verschuldet hat. Sie verlässt die Sicherheit ihres Beobachtungspostens und folgt dem Fremden in die Glasgower Vorstadt, wo sie mit der Verlorenheit und der trotzigen Hoffnung der Bewohner konfrontiert wird. Obwohl ihr Feindbild ins Wanken gerät, sinnt sie auf Rache. Der ruhig, nahezu lyrisch erzählte Debütfilm fängt die Szenerie der Stadt in spröder Schönheit ein und hält trotz eines dramaturgischen Bruchs am Ende seine Spannung und seinen Zauber.“ (filmdienst) H
Rückkehr in die Normandie Frankreich 2007, R: Nicolas Philibert / Originalfassung mit Untertiteln
„Nicolas Philibert kehrt auf den Spuren eines Films von René Allio in die Normandie zurück: „Moi, Pierre Rivière...“. Dieser besetzte damals die meisten Rollen mit Laienschauspielern aus der Region. Jetzt besucht Nicolas Philibert die Menschen, die für eine kurze Zeit in ihrem Leben Schauspieler waren. 30 Jahre sind seither vergangen.“ (tagblatt) HB
S
Der Sohn von Rambow Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2007, R: Garth Jennings, D: Bill Miner, Will Poulter
„Ein introvertierter Elfjähriger, erzogen nach den Richtlinien einer strenggläubigen Sekte, schlüpft, nachdem er eine Raubkopie des Actionfilms ‚Rambo‘ gesehen hat, als Sohn von Rambow in die Heldenrolle und übernimmt die Aufgabe, seinen Vater zu befreien. Dies geschieht als Hauptdarsteller eines Films, den ein Mitschüler drehen will. Ein Film voller überbordender Ideen, der die kindliche Einbildungskraft ebenso feiert wie die Fantasiemaschine Kino. Liebevoll und detailgenau inszeniert und ausgestattet, bietet er vergnügliche, hintersinnig-respektlose (Familien-)Unterhaltung.“ (filmdienst) HB
Die Stadt der Blinden USA 2008, R: Fernando Meirelles, D: Julianne Moore, Mark Ruffalo
„Verfilmung des gleichnamigen Bestsellerromans von José Saramago über eine geheimnisvolle Seuche, die die Bewohner einer namenlosen Großstadt plötzlich erblinden lässt und das gesamte Gemeinwesen ins Chaos stürzt. Trotz namhafter Besetzung und ausgeklügeltem Bildkonzept verfehlt der Film des brasilianischen Erfolgsregisseurs Fernando Meirelles sein ambitioniertes Ziel, tiefgründige Literaturadaption und spannungsreicher Katastrophenfilm zugleich zu sein.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Sympathy for the Devil Warum Helmut eines Tages aussteigen wollte - Signale der Auflehnung. Deutschland 1972, R: Horst Königstein
„1972 strahlte das Dritte Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks zum ersten Mal eine 13-teilige Serie aus, die ganz aus dem kritischen Geist der „Pop-Revolte“ geboren war. Unter dem Titel Sympathy for the Devil produzierte ein Autorenteam das Beste der deutschen und internationalen Subkultur. Fernsehen wurde zum »Gegen-Fernsehen« - ein Platz für Hippies und Alternative, 68er und Rock ’n’ Roller.“ (Metropolis) HH
T
Tage und Wolken Italien/Schweiz 2007, R: Sivio Soldini, D: Margherita Buy, Antonio Albanese
„Elsa und Michele führen ein beschauliches Leben in der italienischen Küstenstadt Genua. Er ist Teilhaber einer Firma, sie studiert Kunstgeschichte. Elsas Doktortitel wird mit einem rauschenden Fest gefeiert. Doch am nächsten Morgen folgt das böse Erwachen: Michele gesteht, dass er schon vor Monaten von seinem Geschäftspartner aus der Firma gemobbt wurde und seitdem arbeitslos ist. Silvio Soldini, der vor einigen Jahren mit ‚Brot & Tulpen‘ einen Überraschungshit landete, hat den sozialen Abstieg des Paares als nüchterne Charakterstudie inszeniert. Erstaunlich, dass man bei einem so bedrückenden Thema das Kino mit versöhnlichen Gefühlen verlässt.“ (Cinema) H, HB, HH
Torn Curtain - Der zerrissene Vorhang USA 1966, R: Alfred Hitchcock, D: Paul Newman, Julie Andrews / Originalfassung ohne Untertitel
„Der amerikanische Wissenschaftler Michael Armstrong (Paul Newman) setzt sich mit seiner Verlobten Sarah (Julie Andrews) in die DDR ab. Er entlockt einem Leipziger Professor (Robert Donath) die Formel für dessen Raketenabwehrprojekt. Aber Stasi und KGB müssen verhindern, daß sie außer Landes gelangt… Mit der Odyssee durch tristes, graues Feindesland kehrte Hitchcock zu seinen Wurzeln zurück: Bereits in den 20ern hatte er in Berlin gearbeitet. Nun holte er wieder deutsche Schauspieler vor die Kamera: Wolfgang Kieling beweist als Agent Gromek nachdrücklich, wie zäh ein Mensch sein kann.“ (Cinema) HH
Tropic Thunder USA 2008, R: Ben Stiller, D: Ben Stiller, Jack Black
„Für seine erste Regiearbeit seit „Zoolander“ im Jahr 2001 hat sich Ben Stiller sein bislang ambitioniertestes Projekt ausgesucht: eine Actionkomödie über den Dreh eines spektakulären Kriegsfilms im vietnamesischen Dschungel. Bis in die letzte Rolle namhaft besetzt (herausragend: Robert Downey Jr.) und zusätzlich noch gespickt mit grandiosen Cameo-Auftritten (u. a. von Tom Cruise und Matthew McConaughey), lässt Stiller in seiner effektlastigen Variante von „Drei Amigos“ keine Gelegenheit aus, Hollywood und sich selbst durch den Kakao zu ziehen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, OL
True North Deutschland/Irland 2006, R: Steve Hudson, D: Peter Mullan, Gary Lewis
„Die Nordsee ist überfischt, der Kutter von Sean und seinem Vater mit Hypotheken belastet, und die Angestellten warten auf ihren Lohn. Da erfährt Sean von einem lukrativen Geschäft: 20 Chinesen sollen illegal nach Schottland transportiert werden. Gemeinsam mit dem Matrosen Riley lässt er sich auf die riskante Unternehmung ein und versteckt die Immigranten vor seinem Vater und dem Zoll unter Deck. Doch es droht raue See. Regisseur Steve Hudson lässt in der Tradition des britischen Arbeiterfilms die Orientierungslosigkeit und Eingeschränktheit der Figuren fühlbar werden, denen die beklemmende Enge des Bootes ebenso zusetzt wie das soziale Klima.“ (Rheinischer Merkur)H
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Übriggebliebene ausgereifte Haltungen Deutschland 2007, R: Peter Ott
„Ein Film über die „Goldenen Zitronen“ - so beginnt er: der Dokumentarfilmemacher besucht die Band und die Band haut ab. Schorsch Kamerun sagt: „Ich muss was anderes machen.“ Die Kamera sieht dem abfahrenden Auto hinterher.“ (Moviemaster) HH
Ulak – Der Bote Türkei 2008, R: Cagan Irmak, D: Serif Sezer, Feride Cetin
„Der Bote Zekeriya reitet von Dorf zu Dorf und erzählt den Bewohnern Geschichten. Eines Tages erreicht er ein gottverlassenes, armseliges Dorf, das die ganze Schuld der Welt auf sich geladen zu haben scheint. Nur die Kinder lauschen wie gebannt Zekaryas Märchen von dem Boten, der eines Tages in ein gottverlassenes Dorf kommen wird, um die guten Menschen aus dem Unheil herauszuführen. Langsam gleiten sie in seine Geschichte ein, Wirklichkeit und Märchen beginnen, ineinander zu fließen. Eine mystische Reise in eine Welt der Legenden, die sich aus allerlei Allegorien, Mythologien und messianischen Heilsversprechungen nährt, und mit Referenzen zum Koran und der Bibel gespickt ist.“ (tip) HH
U-900 Deutschland 2008, R: Sven Unterwaldt jr., D: Atze Schröder Oliver K. Wnuk
„Regisseur Unterwaldt unter Wasser: Mit seinem neuen Film präsentiert der Spezialist für die deutsche Sagen- und Märchenwelt („7 Zwerge“) eine Hommage an Wolfgang Petersens „Das Boot“. Dabei setzt er durchaus nicht nur auf Klamottiges, sondern bietet auch einige wunderbare Absurditäten, wenn sein großmäuliger Held anno 1944 auf der Flucht vor einem Nazigeneral in die Rolle eines U-Boot-Kommandanten schlüpft. Unterwaldt erweist sich hier als Mann für lakonischen Humor und als sorgfältiger Story-Konstrukteur.“ (tip) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
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WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf USA 2008, R: Andrew Stanton
„Die Erde in 700 Jahren: Ein Schrott-Moloch, vor dem sich die menschlichen Verursacher längst auf Kreuzfahrt-Raumschiffe ins All geflüchtet haben. Nur WALL·E, der kleine Müllroboter, ist übrig geblieben. Hier verrichtet er seine Aufgabe, Schrott zu Würfeln zu pressen. Eines Tages landet die Robot-Drohne EVA mit der Mission, nach Lebensformen zu suchen, auf der Erde. Es beginnt die rührende Annäherung der beiden Metallwesen. Wunderschön in Bild, Ton und Erzählung ist dieser Animationsfilm aus dem Hause Pixar geraten, der sich von der ungewöhnlichsten Romanze des Jahres zu einem aufregenden Kampf um die Zukunft der Menschheit wandelt.“ (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Waltz With Bashir Israel, Frankreich, Deutschland 2008, R: Ari FolmaRegisseur
„Ari Folman stellt fest, dass er seine Erlebnisse als israelischer Soldat im Krieg komplett verdrängt hat. Besuche bei Ex-Kampfgefährten setzen das Puzzle eines Albtraums zusammen. All das verarbeitet er zu einem animierten Dokumentarfilm: klug, verstörend und faszinierend.“ (Cinema)H, HH
Wanted USA 2008, R: Timur Bekmambetow, D: Morgan Freeman, Angelina Jolie
„Nach mehreren Millionenblockbustern in Russland durfte sich „Wächter der Nacht“-Regisseur Timur Bekmambetov nun mit der Graphic-Novel-Adaption „Wanted“ erstmals in Hollywood austoben - mit vielfach höherem Budget als bislang und mit Namen wie Angelina Jolie, Morgan Freeman und James McAvoy auf der Besetzungsliste. Letzterer startet hier als Loser mit 08/15-Job und kaputter Beziehung, bevor er von einer rätselhaften Bruderschaft zum Killer ausgebildet wird. Um klaffende Logiklöcher herum entlädt sich dabei nach und nach ein aufgepumptes Style-Action-Gewitter. Ebenso atemloses wie erschöpfendes Effektkino.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Weekend Frankreich/Italien 1967, R: Jean-Luc Godard, D: Juliet Berto, Jean-Pierre Léaud / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Wochenendausflug eines jungen Paares aus Paris wird unvermittelt zu einer allegorischen Reise durch Zeiten und Kultur, auf der die zerstörerischen Kräfte ans Licht treten, die unter der Oberfläche der bürgerlichen Wohlstandsgesellschaft schlummern. Godard zeigt eine Welt am Rande des Abgrunds und beendet den Film folgerichtig mit dem Schlußtitel: „Ende der Geschichte, Ende des Kinos“. Die fast zehnminütige Kamerafahrt entlang einer Autokolonne auf einer Landstraße, untermalt von einer ohrenbetäubenden Geräuschkulisse, gehört zu den unvergeßlichen Sequenzen der Filmgeschichte. Ein ungeheuer aggressiver Film, der seine Kritik in eine intellektuelle Form gießt und durch seine formale Virtuosität besticht.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Willkommen bei den Sch‘tis Frankreich 2008, R: Dany Boon, D: Kad Merad, Dany Boon
„Der Postdirektor Philippe Abrams wird aus dem schönen südfranzösischen Städtchen Salon-de-Provence plötzlich ins Land der Sch‘tis im äußerst unattraktiven Norden Frankreichs versetzt, und wie ein französischer Borat wird er fortan mit den fremdartigen Ausdrucksweisen und Sitten der Nordländer konfrontiert. Regisseur Dany Boon schwingt sich mit gnadenlosem Humor zum Fürsprecher der missachteten Region und ihrer Bewohner auf. Man lacht mit ihnen, nicht über sie. In Frankreich war die Provinzkomödie ein gigantische Erfolg: 20 Millionen Franzosen haben sich den Crash der Kulturen angekuckt.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Winx Club – Das Geheimnis des verlorenen Königreichs Italien 2007, R: Iginio Straffi
„Der Kinofilm zur TV-Serie zur Musik-CD zum Comic-Magazin zur Spielzeugfigur zur Bettwäsche zum Panini-Sammelbildchen - die heile Welt der Kindheit scheint fast verloren, doch noch kämpfen tapfere Eltern gegen das dunkle Imperium des ‚Winx Club‘.“ (Cinema) H, HB, HH, OL
Wolke 9 Deutschland 2008, R: Andreas Dresen, D: Ursula Werner, Horst Westphal
„In seinem neuen Spielfilm ‚Wolke 9‘ zeigt der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen (‚Sommer vorm Balkon‘), wie wild graue Panther noch sein können: Eine Mittsechzigerin beginnt nach 30 Jahren harmonischer Ehe eine stürmische Affäre mit einem 76-Jährigen. Von einem Frühlingserwachen mitten im Spätherbst erzählt Dresen in seinem Film, von pulsierender Leidenschaft und von großen Gefühlen, die nicht altern. Ausgerechnet in Cannes, normalerweise ein Hort des Jugendwahns, behauptet Dresen, dass wirklich erfüllender Sex bisweilen erst jenseits der sechzig zu haben ist.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI
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Young@Heart Großbritannien 2007, R: Stephen Walker, Sally George
„Die Mitglieder des Seniorenchors Young@Heart verbringen ihre Zeit lieber auf der Bühne als im Schaukelstuhl. Wie die 93-jährige Eileen Hall, die mit ihrer Performance des Punkhits ‚Should I Stay or Should I Go?‘ die Menge zum Toben bringt. Stephen Walker hat den Chor bei seinen Proben beobachtet und wirft einen humorvollen Blick auf das Privatleben der Rock-Rentner, für die Musik pure Energie bedeutet. Vor allem für Joe Benoit (83), der schon sechs Chemotherapien hinter sich hat und das ärztliche Auftrittsverbot konsequent ignoriert. Diese Doku macht Lust auf den Ruhestand.“ (Lexikon des internationalen Films) HB, HH, HL
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2er ohne Deutschland 2008, R: Jobst Christian Oetzmann, D: Jacob Matschenz, Tino Mewes
„Zwei 18-jährige Schüler, die durch den Rudersport miteinander verbunden sind, fühlen sich durch ihre unterschiedliches Naturell gegenseitig angezogen. Ihre Freundschaft gerät in die Krise, als sich der eine in die Schwester des Freundes verliebt, dessen Gewaltneigung und latente Todessehnsucht ihn zudem immer mehr abstoßen. Ein unentschlossen inszenierter Film nach einer Novelle, der zwischen Realismus und Fantastik schwankt, es jedoch nicht versteht, die drängende Innenwelt seiner Protagonisten filmisch zu vermitteln.“ (filmdienst) HH, KI
Zur Sache, Schätzchen Deutschland 1967, R: May Spils, D: Werner Enke, Uschi Glas
“Der Film zeigt 24 Stunden aus dem Leben von Martin, einem Lebeleicht aus dem Schwabinger Milieu. Die skurile, detailverliebte Komödie ist ein authentisches Portrait der längst vergangenen Zeit der Berufsanarchos und Revoluzzer der 60er Jahre. Der inzwischen zum Klassiker avancierte Paradestreifen des Neuen Deutschen Films brachte Uschi Glas fortan den Spitznamen „Schätzchen der Nation“ und Werner Enke das Pseudonym „Fummler vom Dienst“ ein.“ (wernerenke.de) HH