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Archiv-Artikel

Elfen helfen

In der ersten mobilen Elfenschule gibt es praktische Lebenshilfe beim Gang-runter-schalten und bei der Parkplatzsuche. Trollige Geschichten

von ELKE RICHEL

Alle AutofahrerInnen kennen das: Man muss dringend zu einem Termin, findet sogar rechtzeitig die Straße und kurvt dann stundenlang um die Häuser, weil sich gerade ein Auto in den weit und breit letzten Parkplatz geschoben hat.

Stefan Schwidder hat für solche Fälle seinen persönlichen Parkplatz-Elfen und der hilft ihm meist aus der Klemme. Und weil so eine überirdische Hilfestellung offenbar eine echte Marktlücke ist, gibt Schwidder sein Wissen über die Geisterwesen jetzt in einer Elfenschule weiter.

„Elfen und Trolle warten nur darauf, dass sie Menschen helfen können, man muss sie nur lassen“ ist er sich sicher und weiß von seltsamen Geschichten und mystischen Orten zu berichten, an denen dem ehemaligen Journalisten Erdgeister oder Feuerwesen begegnet sind. Und weil er an Zufälle nicht wirklich glauben mag, könne es nur Bestimmung gewesen sein, dass er vor gut einem Jahr den Zeichner Fritz Gerstandt traf, dessen liebste Musen ebenfalls die meist geflügelten Wesen sind.

Inzwischen betreiben die beiden die erste mobile Elfenschule und können sich über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. Die Teilnehmer aller Altersgruppen lernen, wie Elfen und Trolle aussehen, wie man mit ihnen in Kontakt treten kann und was man lieber nicht machen sollte.

Auf keinen Fall dürfe man vergessen, sich bei einer Elfe zu bedanken, wenn sie einem geholfen hat. „Sonst können sie wie Menschen richtig zickig werden und das kann ärgerlich sein.“, warnt der Elfisch-Lehrer. Wie ein richtiger Geisterdank geht, kann man lernen – in der Elfenschule für 25 Euro.

„Auf jeden Fall schalten die Schüler bei uns drei Gänge runter und das gibt gerade in hektischen Zeiten positive Energie.“ Stefan Schwidder gibt zu, dass nicht alle seiner Bekannten einen Zugang zu seiner neuen Berufung hätten und langjährige Freundschaften daran zerbrochen wären. Doch inzwischen würde sich sogar die Wissenschaft mit den Wesen aus der Zwischenwelt beschäftigen.

Stephan Schwidder, der neben Elfisch auch noch Kreatives Schreiben unterrichtet, bedauert, dass bei den meisten Erwachsenen die natürliche Phantasie der Kinder verloren gegangen ist. „Dabei kann jeder Elfen-Zeichen sehen: in einem Blätterwirbel, in einem Stein oder einem versteckten Erdhügel.“

Welches Rezept kann der Elfisch-Lehrer nun jemandem geben, der nicht an Trolle glaubt und meint, dass die Elfenschule nur ein ganz fauler Zauber ist? „Ausprobieren, auf die innere Stimme hören und die Verbindung mit der Natur suchen.“ Den elfischen Schulanfängern rät er immer, in den Wald zu gehen, und einen Baum zu umarmen. Das würde helfen, die Verbindung zu den Elfen und Trollen herzustellen.

Na ja, wenn es hilft, beim nächsten Termin sofort einen Parkplatz zu finden, wäre es schon einen Versuch wert. Aber nur, wenn es auf keinen Fall jemand sieht. www.mobile-elfenschule.de