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Archiv-Artikel

Duell vor Gericht

Die Verteidigung im Mannesmann-Prozess kündigt via „Focus“ eine Lehrstunde für Staatsanwälte an

Von KOK

Düsseldorf taz ■ Die Verteidiger der Angeklagten im Mannesmann-Prozeß haben in der aktuellen Ausgabe des „Focus“ angekündigt, für einen Freispruch ihrer Mandanten zu kämpfen. Der Anwalt von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Klaus Volk, kündigte in der Münchner Zeitschrift an, „die Staatsanwaltschaft wird im Prozess noch einiges lernen, was die nationalen und internationalen Gepflogenheiten von Bonus-Zahlungen angeht“.

Zudem kündigten Volk und Egon Müller, der Anwalt des ehemaligen Aufsichtsratschefs Joachim Funk, Aussagen ihrer Mandanten zu Prozessbeginn an. „Die Anerkennungsprämien beurteilt nur derjenige zutreffend, der die unglaubliche Wertsteigerung der Mannesmann-Aktie berücksichtigt“, soll Müller gegenüber dem Focus gesagt haben.

Diese Wertsteigerung wird allerdings nur von Spekulanten, die während der Übernahmeschlacht enorme Gewinne machten, gesehen werden. Nach aktuellem Aktienkurs ist das nach der Fusion entstandene Unternehmen Vodafone-Airtouch nur noch ein Drittel des Ursprungskurses wert. Das Landgericht, dass über die Rechtmäßigkeit von Bonuszahlungen in Höhe von 111 Millionen Mark, die nach der Übernahme flossen, entscheiden soll, wird in Düsseldorf ab Mittwoch zweimal die Woche tagen. Das Verfahren belastet auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen. Denn gleich dreiStaatsanwälte werden die Anklage vor Gericht vertreten. KOK