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Archiv-Artikel

Empörung über böses Zitat

Hat sich die Regionalisierung der Drogenhilfe „nicht bewährt“? Beschäftigte rätseln über kritische Äußerungen von Gesundheitssenatorin Karin Röpke (SPD) – und ärgern sich

Von kawe

bremen taz ■ Hat sich die Regionalisierung der Drogenhilfe „nicht bewährt“? Dieses böse Zitat von Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) empört Beschäftigte umso mehr, als es fachlich bislang unbegründet blieb. Anton Bartling, im Ressort zuständig für „Suchtkrankenhilfe“, war dabei, als die Aussage fiel. „Unter den gegenwärtigen Personalbedingungen“ habe sich die Regionalisierung nicht bewährt, soll gesagt worden sein. Zu deutsch: Das bislang als gut anerkannte Konzept ist aufgrund von Stellenkürzungen nicht aufrechtzuerhalten – obwohl die Bremer Drogenhilfe im Großstädtevergleich als „gut ausgebaut, aber nicht besonders teuer“ gilt.

Allerdings haben die meisten anderen Städte die Drogenhilfe privaten Trägern übertragen. In Bremen soll die Ausschreibung im April geschehen, im Herbst sollen Entscheidungen fallen. Hiesige private Träger von Drogenhilfe haben bereits beschlossen, gemeinsam eine Bewerbung abgeben zu wollen und den „Kuchen“ untereinander zu teilen.

Eine „neue Adresse“ für die Bremer Drogenhilfe zu finden, wird aber dauern, schätzt Bartling. Nach dem letzten Standort wurde 18 Monate lang gesucht, bis man auf die Ölmühlenstraße im Faulenquartier stieß, wo es nur wenige Anwohner gibt. Den Sorgen der betroffenen Anwohner einer künftigen zentralen Drogeneinrichtung will Bartling die Erfahrung entgegenhalten, dass sich um die regionalen Drogenhilfe-Angebote herum keine „offene Szene“ entwickelt hat. Außerdem soll das niedrigschwellige Hilfe-Angebot am Bahnhof im Tivolihaus bestehen bleiben. kawe