: Zu viele verschiedene Sozialstandards
Freiwillige Normen können Armut verhindern – doch die Vielfalt verwirrt Konsumenten
BERLIN taz ■ Armut mindern, Umwelt schonen, Einkommen steigern: All das können freiwillige Sozial- und Umweltstandards von Unternehmen leisten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, das die Einführung solcher Standards seit Jahren fördert. Untersucht wurde die Wirkung in China, Brasilien, Kenia und Sambia.
Das Ergebnis sei „sehr ermutigend“, sagte Evita Schmieg vom Ministerium diese Woche bei der Vorstellung in Berlin. Die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessere sich, die Armut könne gemindert werden, die Ernährungssicherheit steige. Zudem verbessere sich oft auch die Wettbewerbsfähigkeit, weil Unternehmen effizienter wirtschafteten.
Problematisch sieht das Ministerium aber die „Vielzahl der Standards“. Das führe einerseits zu einer Verwirrung bei den Konsumenten, andererseits müssten die Unternehmen mehrere Kontrollverfahren durchlaufen, wodurch die Kosten stiegen. Hier sei eine „Harmonisierung“ notwendig. Die Entwicklungsorganisation Germanwatch forderte hingegen mehr staatliche Regulierung. Es sei „nicht ausreichend, nur mit freiwilligen Ansätzen zu arbeiten“. FW