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Archiv-Artikel

Sehr toleranter Verein

Träger von Moscheebau soll von Muslimbruderschaft finanziert sein. Verfassungsschutz: Kontakte bekannt

Der muslimische Verein Inssan hat nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes Kontakte zu radikalen Islamisten. „Uns sind personelle Verbindungen zwischen dem Verein und der von der Muslimbruderschaft getragenen Islamischen Gemeinschaft Deutschlands bekannt“, sagte Sprecher Claus Guggenberger. Inssan plant seit längerem den Bau eines großen muslimischen Kulturzentrums in Neukölln. Bisher galt der Verein als tolerant und dialogbereit.

Auf seiner eigenen Internetseite setzt sich Inssan – was auf Deutsch „human sein“ bedeutet – für ein friedliches Zusammenleben ein. Er veranstaltet nach eigenen Angaben auch Diskussionsrunden über Integration und Religion und arbeitet mit säkularen wie auch kirchlichen Organisationen zusammen.

Dagegen wird die besonders im Vorderen Orient aktive Muslimbruderschaft schon seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. In Deutschland wird die Mitgliederzahl auf 1.200 geschätzt. Die Muslimbrüder lehnen unter anderem eine Trennung von Staat und Religion ab. Als Rechtsquelle erkennen sie nur den Koran und die Scharia an. Auch gegen Israel wird teils offen agiert, heißt es im Verfassungsschutzbericht 2002. Nach einem Bericht des RBB wird Inssan von der Muslimbruderschaft finanziert.

Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde schon 2003 für das geplante Zentrum – zu dem auch eine Moschee und ein Kindergarten gehören sollen – ein Bauvorbescheid erteilt. „Formal und rechtlich ist alles korrekt gelaufen“, sagte Sprecherin Petra Reetz dazu. Als sich ihre Verwaltung mit dem Bauvorhaben beschäftigte, habe sogar eine Empfehlung der damaligen Ausländerbeauftragten Barbara John vorgelegen. DPA