: Wer muss gehen?
Verpasst Werder Bremen das internationale Fußballgeschäft, muss der klamme Verein mindestens einen „Star“ verkaufen. Außerdem drohen Gehaltskürzungen
dpa ■ Beim SV Werder Bremen kündigen sich harte Zeiten an. Wenn der Bundesligist den UEFA-Cup-Wettbewerb verpassen sollte, drohen den Fußball-Profis Gehaltskürzungen und Prämien-Streichungen. „Wir müssen dann dem Rechnung tragen, was eingespielt wird. Da dürfen selbst bestehende Verträge kein Tabu sein“, kündigte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs gestern an. Bereits in der laufenden Saison sind die Prämien beim Tabellenfünften um rund 20 Prozent gekürzt worden.
Werders Aufsichtsratsvorsitzender Franz Böhmert schließt nicht aus, dass bei einem Nicht-Erreichen des internationalen Fußballgeschäfts auch ein Star aus der Mannschaft verkauft wird: „Das war immer so, dass wird auch so bleiben. Wir haben uns in der Vergangenheit oft durch Spieler-Verkäufe finanziert.“ Auf der Verkaufsliste sollen Ailton, Mladen Krstajic, Johan Micoud und Fabian Ernst stehen. Auch die Zukunft von Frank Verlaat in Bremen ist durchaus ungewiss. „Wenn er andere Angebote hat, soll er uns das mitteilen“, sagte Allofs.
Werder-Trainer Thomas Schaaf soll dagegen nicht zur Diskussion stehen. „Er ist kein Thema“, erklärte Clubchef Jürgen L. Born. Der Vorstandsvorsitzende will sich nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 27. Mai für diesen Posten erneut ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Bei dieser Tagung sollen die Mitglieder über eine Ausgliederung des wirtschaftlichen Teils des Vereins in eine Kapitalgesellschaft entscheiden. Außerdem wählen sie einen neuen Aufsichtsrat. In diesem Gremium sitzen seit einigen Jahren auch der frühere Werder-Präsident Franz Böhmert, der ehemalige Manager Willi Lemke – und Fernseh-Moderator Jörg Wontorra.