Großdemo: Ofen aus in Lüttich?

LÜTTICH dpa/Inw ■ Rund 20.000 Menschen haben am Mittwoch bei einer Großdemonstration gegen die Schließung der Hochöfen beim Stahlunternehmen Cockerill in der belgischen Stadt Lüttich protestiert. Mit Spruchbändern und Sprechchören machten die Teilnehmer auf den drohenden Verlust von über 9.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen aufmerksam. Die Gewerkschaften hatten zugleich zu einem 24-stündigen Generalstreik aus Solidarität mit den Stahlarbeitern aufgerufen. Geschäfte, Schulen, Behörden, Banken und viele Unternehmen blieben geschlossen und beteiligten sich an der Aktion. An der Kundgebung nahmen auch Stahlarbeiter aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg teil, die ebenfalls von Werkschließungen bei der Arcelor-Gruppe betroffen sein könnten. Die Demonstranten warfen dem Stahlunternehmen Arcelor vor, eine ganze Region in eine soziale Katastrophe zu stürzen. Zur Abschlusskundgebung am Nachmittag erwarten die Gewerkschaften insgesamt 30.000 Demonstranten. „Wir lassen uns unsere Zukunft nicht nehmen und setzen uns für den Erhalt der Stahlverarbeitung in unserer Region ein“, sagte ein Demonstrant. „Arcelor spielt mit dem Schicksal von zehntausend Familien, die von einem modernen und rentablen Produktionsstandort leben.“