WAS MACHT EIGENTLICH ... Peter Mussbach? : Seine eigene Oper nicht mehr mögen
„Starke Bedenken“ gegen die Inszenierung der Oper „Hölderlin/Eine Expedition“ habe der ehemalige Intendant der Staatsoper Unter den Linden, Peter Mussbach, berichtet der Spiegel. Mussbach habe sogar erwogen, gegen die für den 16. November angesetzte Uraufführung des Stückes zu klagen, habe dies aber nach Androhung einer Schadensersatzklage fallen gelassen.
Mussbach, 59, hat den Text des Werkes des Komponisten Peter Ruzicka verfasst. Vor sechs Monaten war er nach einem Streit mit dem Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) sowie dem Generalmusikdirektor der Staatsoper, Daniel Barenboim, als Intendant zurückgetreten.
Seitdem war Mussbach an der Inszenierung des Stückes durch Regisseur Torsten Fischer nicht mehr beteiligt. Mit der aktuellen Fassung der Oper ist er nun nicht einverstanden: Sie verstoße „gegen den Geist des Werkes“, so der Spiegel. Dem Magazin nach droht Berlin damit „ein kulturpolitischer Eklat“, die Senatskanzlei sei „alarmiert“. Die Berliner Morgenpost dagegen berichtet, nach Auffassung der Kulturverwaltung seien die Vorgänge „Sache der Staatsoper“. Deren Verantwortliche seien „erwachsen und gut bezahlt genug, um ihre Probleme allein zu lösen“, zitiert das Blatt einen Sprecher der Verwaltung.
In dem Stück geht es laut Staatsoper um „die Frage nach dem Verhältnis des Menschen zu der Welt, zum Spirituellen und zu sich selbst“ und darum, was der Mensch angesichts des Todes in seinem Leben anders machen würde. AWI FOTO: G. GELLER