: Späte Empfehlung
Zentrum für Medienkommunikation sollte sich nicht gründen, hat es aber längst getan
Die Dohnanyi-Strukturkommission empfiehlt nicht nur, das Journalistikstudium als Hauptfach zu schließen. Sie riet bei Veröffentlichung ihres Berichts Ende Januar zudem von der Gründung eines „Zentrums für Medienkommunikation“ (ZfM) ab, welches der Fachbereich Journalistik, der Studiengang Medienkultur und das renommierte Hans-Bredow-Institut in Harvestehude zwecks Bündelung von Kompetenzen planten. In diesem Falle kam die Empfehlung zu spät. Denn die Gründung des ZfM war bereits Mitte Dezember vom Akademischen Senat der Universität beschlossen worden. Vergangene Woche nun fand die erste konstituierende Sitzung statt, auf der Journalistik-Professor Siegfried Weischenberg zum Direktor und Politik-Professor Hans Kleinsteuber zum Stellvertreter ernannt wurden. An dem Zentrum sollen insgesamt 17 Professoren und knapp 1000 Studierende beteiligt sein, und es gehört damit laut Pressemitteilung „zu den größten einschlägigen Einrichtungen der Bundesrepublik“. Benannt werden soll es nach dem verstorbenen Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein.
Die Gründungskommission setzte sich auch kritisch mit den Dohnanyi-Vorschlägen ausei-nander. Sie beschloss, so heißt es außerdem, „ihre weitere Beteiligung an der Hamburg Media School (HMS) von der Zusage abhängig zu machen, dass die Entwicklung der Elite-Schule nicht auf Kosten der Zentrums-Studiengänge durchgesetzt wird“. KAJ