: Man singt deutsh
Alte Verwertungslogik revisited im Roten Salon
Manchmal stolpert man noch auf den Trödelmärkten über diese alten Singles, von den Everly Brothers, den Searchers oder den Supremes, die sich im flotten Deutsch an ihren eigenen Songs versuchen (weniger beherzte Sammler & Jäger können sich die kulturellen Großtaten auch über die „1.000 Nadelstiche“-Reihe der Bear Family ins Haus holen). In den Sechzigern wurde noch für die Vollauswertung gesorgt – wenn sich die Originalinterpreten nicht selbst ihrer Lieder annahmen, gab es wenigstens wenige Tage nach dem Chartseintritt alle Hits in einer Coverversion, in Deutsch, in Französisch, in Serbokroatisch ... was doch hübsch eine antiglobalistische Tendenz gerade zur Stärkung der großen Internationale Rock’n’Roll betont, die heute vollkommen außer Praxis geraten und schon deswegen aller Erinnerung wert ist: morgen im Roten Salon, wenn eine Berliner Initiative von drei Bands, Joe Carrera & Rhythm Questions, Borschtsch und die Horn Brothers, den Rock und Beat der Fünfziger/Sechziger in den deutschen Versionen zum Besten gibt. „Deutsch a Gogo“. Da findet sich selbst ein Plätzchen zum Gedenken an die Roten Gitarren: „Es brennen die Berge und Wälder.“