: Ich bin Single und fühle mich wohl
betr.: „Allein & draußen“, taz.mag vom 31. 1. 04
Weiblich, über 45, geschieden und mit großem Sohn lebend: Bin ich ein Single? Und vor allem: was für einer? Mein Zustand müsste desolat sein: „Viele Statistiken zählen nur die Menschen mit, die jung und für alles offen sind, die 25- bis 45-Jährigen …“ schreibt meine Lieblings-TAgesZeitung. Seltsam: Ich bin bald 48 und fühle mich so wohl mit mir wie noch nie. Mir ist nie langweilig, und ich empfinde mich als offen und sozial verträglich. Auslaufmodell oder Prototyp?
Das frage ich mich oft, wenn mir meine Umwelt bedeutet, ich müsse in die Pötte kommen von wegen Versorgung durch eine starke Schulter. Ich denk nicht dran! Denn dann könnte ich ja vielleicht nicht mehr alleine nach Berlin fahren, um die etwas un-Lust-igen Tipps von Christine Berger zu erproben (Fisch-sucht-Fahrrad-Party?). Oder ich müsste auf meine geliebten Avanti-Busreisen alleine in einer Gruppe von Individualisten verzichten. Was sollen diese Artikelchen, die sich nicht entscheiden können, ob das Single-Leben und -Reisen hui oder pfui ist. Schade! SIGRID HOFMAIER, Freiburg