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Wie Mann‘s macht

Anders als Frauen dürfen nichtorthodoxe Männer die Mönchsrepublik zwar grundsätzlich besuchen, doch müssen auch sie dafür einige Hürden überwinden.

1. Alle Wege führen zunächst nach Thessaloniki, genauer: ins dortige Pilgerbüro. Interessenten müssen als Erstes telefonisch anfragen, ob zum gewünschten Termin noch Plätze frei sind [Fon (00 30) 23 10 86 16 11]. Wer frühzeitig anruft, zeitlich flexibel ist und nicht in der Hauptsaison kommen will, hat gute Chancen.

2. Danach muss man die Genehmigung mit einem formlosen Brief (und einer Kopie des Reisepasses) beim Pilgerbüro beantragen (Holy Executive of the Holy Mount Athos Pilgrims’ Bureau, Karamanlis Avenue 14, GR-54638 Thessaloniki).

3. Daraufhin schickt das Büro eine Bestätigung, die auch die Informationen über das weitere Prozedere enthält. Beigefügt sind die Telefonnummern der einzelnen Klöster, denn vielerorts ist für die Übernachtung eine Reservierung nötig.

4. Zwei Wochen vor dem vereinbarten Termin muss man nochmals im Pilgerbüro anrufen und versichern, dass man auch wirklich kommt.

5. Nach der Ankunft in Thessaloniki ist dann ein persönlicher Besuch im Pilgerbüro angesagt. Dort bekommt man die Bescheinigung ausgehändigt, die später zum Erwerb des Visums berechtigt. Eine Abholung durch Dritte oder gar eine Zusendung per Post ist nicht möglich. Samstagnachmittags und sonntags ist das Büro geschlossen. Wer an an einem Montag nach Athos will, muss also am Freitag in Thessaloniki eintreffen – wenn es nicht so hektisch werden soll wie im nebenstehenden Text beschrieben.

6. Von Thessaloniki geht es weiter ins Hafenstädtchen Ouranoupolis, wo täglich um 9.45 Uhr das Schiff nach Athos ablegt. Die Busfahrt dauert drei Stunden. Nur mit der ersten Abfahrt um 6 Uhr kann man die Fähre also noch erreichen, oder man plant eine zusätzliche Übernachtung ein. Im Pilgerbüro am Hafen erhält man das endgültige Visum, das „Diamonitirion“. Es kostet 35 Euro und berechtigt zu einem viertägigen Aufenthalt mit drei Übernachtungen in verschiedenen Klöstern, einschließlich Kost und Logis.

7. Nach der Ankunft im Athoshafen Daphni gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder steigt man in den Bus zum Hauptort Karyes oder man fährt mit einem kleineren Schiff die Westküste entlang. Will man sich nicht für teures Geld im Jeep chauffieren lassen, bleiben als Verkehrsmittel sonst nur die eigenen Füße. RAB

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