ausgeknipst! : Bildergeschichten
Auf der heutigen ersten Seite dieser Hamburger Ausgabe der taz sind fast nur Bilder zu sehen. Das hat seinen Grund: Bereits in der Vergangenheit arbeitete die taz hamburg mit Fotoseiten, also Bildstrecken, bei denen der Leser zum Betrachter wird. Die Wahrnehmung verändert sich, der subjektive Blick des Fotografen ersetzt den vermeintlich oder tatsächlich objektiven Stil des Schreibenden. Dadurch wird klar: Nicht nur Texte, sondern auch Fotos können und sollen Geschichten erzählen, sie sind mehr als bloßes Beiwerk in der Tageszeitungsproduktion.
Diese journalistische Form kann die taz hamburg aber nur weiterführen, wenn es dafür auch weiterhin Personal gibt. Bekanntlich wurde kurz vor Weihnachten den beiden Fotoredakteuren Henning und Markus Scholz die Kündigung zugestellt. Nach 22 respektive zwölf Jahren Betriebszugehörigkeit sollen die beiden (übrigens nicht verwandt oder verschwägert!) auf die Straße gesetzt werden. Dagegen protestieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Zeitung auch heute und solange weiter, bis die so genannten Freisetzungen und Outsourcingmaßnahmen endgültig vom Tisch sind.
Damit sich auch in Zukunft alle ihr eigenes Bild von der Welt machen können.