: Senat fördert mehr Lehrstellen
Rot-Rot stockt Ausbildungsprogramm auf, weil Wirtschaft weniger Lehrstellen anbietet
Die Lage auf dem Berliner Ausbildungsmarkt ist nach wie vor angespannt. 2003 fehlten wie im Vorjahr voraussichtlich 7.000 betriebliche Ausbildungsplätze; die Lücke solle durch staatliche Sonderprogramme geschlossen werden, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) gestern nach einem Ausbildungsgipfel. Insgesamt würden in diesem Jahr rund 21.300 neue Ausbildungsplätze gebraucht.
Nach Angaben von IHK-Präsident Werner Gegenbauer sank die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze 2002 um 1,6 Prozent von 8.948 auf 8.798. Im Handwerk reduzierten sich die Lehrstellen auf Grund des dramatischen Einbruchs in mehreren Branchen sogar um ein Drittel. Klaus-Dieter Teufel vom Unternehmerverband wies darauf hin, dass nur 50 Prozent aller Berliner Betriebe ausbildungsfähig seien. Von diesen bildeten jedoch nur die Hälfte aus. Diese müssten motiviert werden.
Um allen ausbildungswilligen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten, stockt der rot-rote Senat die außerbetrieblichen Ausbildungsplätze aus dem Bund-Länder-Sonderprogramm um 1.000 auf 3.000 auf, kündigte Wolf an. Dazu kämen rund 2.200 Plätze für nicht ausbildungsreife Jugendliche ohne Hauptschulabschluss mit schulischen und beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen.
Die Grünen-Jugendpolitikerin Ramona Pop forderte darüber hinaus vom Senat eine Initiative, „um Betriebe von Migrantinnen und Migranten stärker an der Ausbildung zu beteiligen und zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen“. DDP, TAZ