galerienspiegel :
Lucas Cranach – Glaube, Mythologie und Moderne. Orientiert hat er sich an demjenigen, der das erste selbständige Landschaftsbild der deutschen Kunstgeschichte schuf: an Albrecht Altdorfer. Auch Lucas Cranach d. Ä. (1472–1553) begann mit biblischen Themen und griff erst 1508 – nach einer Reise in die Niederlande – Renaissance-Motive auf, die Schwerpunkt der aktuellen Schau sind: Venus, Das Urteil des Paris, Apollo und Diana wurden jetzt Bildmotive des Malers, der in Wittenberg wirkte und mit Luther und Melanchton befreundet war. 60 Gemälde hat das Bucerius Kunst Forum versammelt – meist Frauenakte, kaum verbrämt durch biblische und antik-mythologische Konnotationen.
täglich 11–19 Uhr; Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2; bis 13.7.
Georg Polke: Hasi, Mausi & Konsorten II: Keine auf Phantasiebauten bezogenen Architekturbilder zeigt er diesmal, sondern Fotos, deren Ausgangspunkt Fundstücke, An- und Fehldrucke waren: Tierfiguren, Comic- und Zeichentrickfilm-Protagonisten finden sich in den Arbeiten, die Polke per Computer – durch Verschiebung der Bildausschnitte und farbliche Veränderungen – schafft und zu einem neuen Puzzle zusammensetzt, das jeden Handlungszusammenhang leugnet.
Di–Fr 12–18, Sa 11–14 Uhr; Galerie Renate Kammer, Münzplatz 11; bis 4.5.
Vlad – Monoman(n): Wie aus einem Gruselkabinett oder aus Alfred Kubins Roman Die andere Seite entwendet wirken die Schwarzweiß-Fotos des 1970 in Moskau geborenen Fotografen Vlad. Selbstinszenierungen mit alten Glocken, Flaschen und Stühlen zeigen die Bilder, die aufwendigen Sandwichbelichtungen unterzogen werden, bis sie wie Radierungen aussehen.
Di–Fr 11–19, Sa/So 13-17 Uhr; Aplanat Galerie für Fotografie; Lippmannstraße 69-71; bis 28.5.
Stephen Ellis – Flaschenpost: Die Verschmelzung von Text und Bild ist Ellis‘ neu entdecktes Thema – eine im Grunde logische Fortführung seiner abstrakten Bildkonstruktionen, ist die Entfernung zwischen einem geometrischen und einem Schriftzeichen doch nicht sehr groß. Ab wann der Text zum nicht mehr dechiffrierbaren Abstraktum wird, interessiert den Künstler – und in welchem Maße der Betrachter trotz allem versucht, das Konglomerat zu deuten. Flaschenpost-artige, aus unbekanntem Kontext abgesandte Botschaften überbringt der Künstler, der die Neukonstruktion von Kontext dem Betrachter überlässt.
Di–Fr 11–19, Sa 11–15 Uhr; Galerie Ascan Crone, Admiralitätstraße 71; bis 26.7.
NOD – dissected landscapes: Wie Landschaft funktioniert: als reines Konstrukt im Kopf, als Konglomerat aus Natur und Urbanität oder als komplett künstlich konstruierte Umgebung: Fragen, die sich die schwedische Künstlergruppe NOD (natur-orienterad design) stellt und zu denen sie städtebauliche Vorschläge präsentiert.
Mo–Fr 11–20, Sa 11-16 Uhr; Salon Blauraum, Wexstr. 28; bis 7.5. PS