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Archiv-Artikel

Protest mit Auto

Berufsschulen sollen in eine Stiftung überführt werden. Lehrer und Schüler protestieren mit Konvoi

Es gibt zurzeit kaum einen Sektor im Bildungsbereich, der nicht zur Baustelle wird. Auch die Berufsschulen gehören dazu. Gestern verkündete Senator Rudolf Lange (FDP), dass die 48 Berufsschulen in eine „Stiftung öffentlichen Rechts“ überführt werden. Kontrolliert würde diese von einem „Kuratorium“, das paritätisch von Vertretern der Wirtschaft und der Bildungsbehörde besetzt sei. „In Streitfall liegt die klare Verantwortung bei der Stadt“, sagt Langes Sprecher Alexander Luckow.

Der Deutsche Lehrerverband Hamburg (DLH) glaubt nicht daran. Er befürchtet, dass die Wirtschaftsvertreter „maßgeblichen Einfluss“ bekommen. So seien im Kuratorium auf Behördenseite neben dem Bildungsressort auch Finanz- und Wirtschaftsbehörde vertreten. „Diese Behörden werden konsequent die Interessen der Wirtschaft vertreten“, befürchtet der stellvertretende DLH-Vorsitzende Peter Klein.

Ferner würde den Wirtschaftsvertretern ein „Vetorecht“ eingeräumt. „Viele Details stehen noch gar nicht fest. Sie werden bis Juli in drei Arbeitsgruppen geklärt“, sagt dagegen Alexander Luckow. Dann soll es schnell gehen, schon im September wird die Deputation abstimmen.

Lehrer und Schüler aus dem Berufsschulbereich haben für heute Nachmittag eine ungewöhnliche Protestaktion geplant. Ab 15 Uhr rollt ein Autokonvoi vom Fischmarkt bis zur Behörde in der Hamburger Straße. KAIJA KUTTER