der irakkrieg – nachrichtenüberblick :
Die Lage: Hunderttausende Einwohner, die im Krieg aufs Land geflüchtet waren, sind in die Hauptstadt Bagdad zurückgekehrt. Hier, aber auch in Basra mussten die Menschen jedoch noch immer ohne Strom und Wasser auskommen. Die medizinische Versorgung lag weitgehend brach. Die Angehörigen der US-Truppen reagieren weiterhin nervös, befürchten sie doch weiterhin Selbstmordattentate. Die UN-Hilfsorganisationen haben ihre Aktivitäten im Irak wieder aufgenommen. Das Kinderhilfswerk Unicef schickte zwölf Lastwagen mit 120.000 Litern Trinkwasser in den Süden des Landes.
Nachkriegspolitik: Gestern fand ein Treffen irakischer Oppositioneller in der Stadt Ur statt. Unter Führung der USA sollten sie über die Zukunft des Landes beraten. Gleichzeitig demonstrierten in Nassirija 20.000 Schiiten für eine islamische Ordnung des Irak und den Abzug der US-Truppen.
Anklage: Der baskische Verband des Parteienbündnisses Vereinte Linke hat beim Obersten Gerichtshof Spaniens Klage gegen Premier José María Aznar und seinen britischen Kollegen Tony Blair Klage wegen ihrer Unterstützung des Irakkriegs eingereicht.
Annäherung: Vor dem EU-Gipfel in Athen wollten gestern Blair und Schröder in Hannover die Verstimmungen innerhalb der EU wegen des Irakkriegs aus dem Weg räumen. Beide fordern eine zentrale Rolle der UNO beim Wiederaufbau des Irak – anders als die US-Regierung. Frankreichs Außenminister de Villepin und sein US-Kollege Powell haben gestern immerhin miteinander telefoniert. In Paris wurde das Gespräch als „pragmatisch und zukunftsgerichtet“ bezeichnet.
Kulturgut: Den Zerstörungen im Nationalmuseum in Bagdad sind laut Angaben der britischen Times rund 170.000 Kulturgegenstände zum Opfer gefallen.