: Dem Norden helfen
Mit dem 4:1 gegen Ahlen und dem sechsten Heimspiel ohne Niederlage in Folge hilft Lübeck dem FC St. Pauli
Zugegeben, spätestens seit den bitteren Wahlergebnissen über die Olympiakandidatur 2012 liegen sich Lübeck und Hamburg Trost spendend wie lokalpatriotistisch in den Armen. Da im zweitklassigen Norden auch fußballerisch mehr Tränen als Sekt fließen – mit St. Pauli und Braunschweig spielen zwei von drei Teams um den Abstieg – erhebt sich bei den nach dem 4:1 gegen Ahlen kaum noch abstiegsbedrohten Lübeckern ein Fünkchen Solidarität im sonst so erbitterten Konkurrenzkampf der Bundesliga.
Bereits vor der Partie gegen die Kosmetiktruppe aus dem Münsterland, versprachen Lübecker Offizielle das Möglichste dafür zu tun, dem FC St. Pauli mit einem Sieg den Klassenerhalt zu erleichtern. „Ich spiele in der nächsten Saison lieber gegen die Hamburger als gegen Ahlen“, sagte VfB-Trainer Dieter Hecking vor der Partie.
Nach drei Minuten sah es allerdings so aus, als sei das nicht mehr als vollmundige Ankündigung. Der erste Angriff der Ahlener Gäste saß bereits, und zu diesem Zeitpunkt musste Gästecoach Werner Lorant noch nicht einmal zur Beruhigungszigarette greifen. Die wurde dann allerdings überfällig: Ab Minute drei bestimmte nur noch der VfB das Geschehen. Rainer Plaßhenrich erzielte seine ersten beiden Saisontore, und auch Jens Scharping gab Entwicklungshilfe Richtung St. Pauli: Er bereitete ein Tor vor und erzielte eines selbst. TAZ
VfB: Wilde - Arens, Kullig, Zallmann, Laaser (46. Petersen) - Plaßhenrich (78. Schweißing), Mbizo, Zandi - Scharping, Kruppke, Bärwolf (59. Thioune)
Ahlen: Meier - Chiquinho, Velkoborsky, Djenic, Zepek (73. Daschner) - Mikolajczak, Ipoua, Fengler, Bönig - Feinbier, Sopic (65. Bella)
Zuschauer: 7500
Tore: 0:1 Ipoua (5.), 1:1 Plaßhenrich (27.), 2:1 Plaßhenrich (61.), 3:1 Scharping (75.), 4:1 Kruppke (86.)