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Archiv-Artikel

unterm strich

Schmuckfreunde, hergehört: Der größte Diamant der Welt heißt Lucy, er wurde am Valentinstag 2004 entdeckt. Er ist freilich nicht von dieser Welt. Denn es handelt sich um einen Stern in der Konstellation Centaurus, der etwa 50 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt, berichten Forscher des Harvard Smithsonian Center of Astrophysics. Lucy wiegt 10 Milliarden Billionen Billionen Karat (eine Eins mit 34 Nullen dahinter). Die amerikanischen Astronomen haben ihn nach dem Beatles-Song „Lucy in the Sky with Diamonds“ kurz Lucy getauft. Lucy schlägt alle bisher bekannten Diamanten um Längen: der 530 Karat schwere „Star of Africa“, der von einem 3.100 Karat schweren Diamanten geschnitten wurde, gilt als der größte Schmuckstein vom größten Diamanten der Welt. Der „Star of Africa“ gehört dem britischen Königshaus.

Der kosmische Diamant mit dem wissenschaftlichen Namen BPM 37093 ist eigentlich ein kristalliner weißer Zwergstern (White dwarf). Das bedeutet, dass Lucy ein Übrigbleibsel eines größeren Stern ist, der ausgebrannt ist. Er besteht aus Kohlenstoff mit einer dünnen Schicht Wasserstoff und Heliumgasen. Die Experten, die Lucy beobachten sehen auch für unsere Sonne eine ähnliche Zukunft voraus: In fünf Milliarden Jahren wird auch sie zu einem Weißen Zwerg, nach weiteren zwei Milliarden Jahren wird sie wie Lucy zu einem Diamanten.

Nicht nur dpa freut sich auf „das Kulturereignis des Jahres“: Am Freitag öffnet die Ausstellung „Das MoMA in Berlin“. Die Neue Nationalgalerie zeigt 200 Werke aus dem New Yorker Museum of Modern Art, darunter von Picasso, Matisse und Dalí sowie von Pollock, Hopper und Warhol. „So haben wir die Bilder und Skulpturen des MoMA nie gesehen“, sagte der Direktor der Nationalgalerie, Peter-Klaus Schuster, am Mittwoch. Die Schirmherrschaft haben Außenminister Joschka Fischer und sein US-Kollege Colin Powell übernommen (ausführlicher Bericht folgt).

Von wegen pictorial turn: Die neu gegründete „frankfurter hörgesellschaft“ führt Hörspiele im Kinosaal auf. Am 22. Februar startet eine monatliche Reihe im Filmpalast „Metropolis“. Zur Premiere ist Oskar Panizzas bittere Zukunftsvision „Die Menschenfabrik“ zu hören. Gründer der „hörgesellschaft“ ist der 42 Jahre alte Frankfurter Peter Steinfadt. Eigentlich wollte er einen Hörbuch-Laden aufmachen, doch dann reifte eine neue Geschäftsidee: ein Büro für Dienstleistungen rund ums Hören. „Ich bin die visuelle Reizüberflutung leid“, begründet Steinfadt seine Idee. „In einer Zeit der absoluten Monopolstellung des Auges möchte die ‚frankfurter hörgesellschaft‘ ein Gegengewicht schaffen.“