lokalkoloratur

Ist das schon wieder ein Jahrzehnt her? Daran merkt man wohl, dass man älter wird. Vor genau zehn Jahren zogen interessierte Kreise eine Schublade auf, und Björn Engholm, die Lichtgestalt, der JFK zwischen den Meeren, machte sich aus allen Ämtern davon. Damit eröffnete er eine schöne Tradition von SPD-Bundesparteivorsitzenden-Flops. Nach Engholm kam Scharping, die Stichwahl damals, was haben wir gelacht. Scharping war dann irgendwann endlich weggeputscht, und Genosse Oskar war an der Reihe. Das endete ja auch alles eher unerfreulich und im Bild-Kolumnismus, dann war der Instinktfußballer Gerhard Schröder zur Stelle und bröselt zurzeit gerade der Basis weg. Also kann man schon mal die Frage nach dem Nachfolger stellen. Viel ist da nicht mehr in Aussicht. Solchen Leuten wie Platzeck oder Ringstorff kann man qua Herkunft so ein Amt nicht anvertrauen. Bleiben also Steinbrück und Simonis. Und wenn schon Nordlicht, dann kann man auch Engholm wieder aus der Kiste holen. Letztens hatte er einen Auftritt als Rategast bei „Was bin ich?“ auf Kabel 1, und da machte er eine so gute Figur, dass ein Comeback in der großen Politik nicht mehr auszuschließen ist. AHA