MORDANSCHLÄGE

Am 28. Januar wurden in Unaí, einer ländlichen Gemeinde knapp 200 Kilometer von Brasília, drei Inspektoren des brasilianischen Arbeitsministeriums und ihr Fahrer erschossen – einer von ihnen hatte im Vorfeld Morddrohungen erhalten. Die Regierung vermutet als Auftraggeber Landwirte, die verdächtigt werden, auf ihren Farmen Arbeiter wie Sklaven zu halten. Seit 1996 werden aus Unaí und zwei Nachbargemeinden im Nordwesten des Bundesstaats Minas Gerais Fälle von Sklavenarbeit gemeldet. Rund sechs mobile Teams von Inspektoren statteten den Verdächtigen 55 Kontrollbesuche ab, konnten aber nur selten den Straftatbestand der Sklavenarbeit nachweisen. Laut Staatsanwalt José Adérsio Leite Sampaio ist die „menschenunwürdige Unterbringung der Arbeiter“ das Hauptproblem in der Region. Betroffen sind vor allem Saisonarbeiter bei der Kaffee-, Soja-, Mais- und Bohnenernte. Die Ermittlungen zum Mordfall konzentrieren sich auf 10 Farmer und einige Mittelsmänner, aber eine Spur fehlt bisher. GD