Folgen von SARS : China-Agentur entlässt Leute
Die Folgen der Lungenkrankheit SARS haben in Hamburg erste Arbeitsplätze gekostet. Die auf Reisen nach und von China spezialisierte Agentur „Caissa Touristic“ hat nach eigenen Angaben zwölf deutsche und chinesische Mitarbeiter entlassen. Derart drastische Folgen werden aber für die Mehrheit der Reiseveranstalter und -büros im Norden nicht erwartet. „Unmittelbar sind lediglich die Spezialisten für Reisen nach China betroffen“, sagte der Sprecher des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalter Verbands (DRV), Jürgen Schlottau, gestern.
Bei „Caissa Touristic“ sei das Geschäft mit Reisen nach China um 75 Prozent eingebrochen. „Reisen von China nach Deutschland sind um 95 Prozent zurückgegangen“, sagte der Inhaber der Agentur, Mang Chen. Wegen dieser großen Verluste seien die noch verbleibenden 24 Angestellten des Unternehmens von Kurzarbeit betroffen. Zugespitzt habe sich die Situation nach Ostern. „Uns betrifft das Verbot offizieller Dienstreisen ins Ausland durch die chinesische Regierung sehr stark, weil wir viele in Hamburg ansässige chinesische Firmen betreuen.“ So hatte auch Wirtschafssenator Gunnar Uldall (CDU) eine China-Reise abgesagt, die Caissa organisieren sollte.
„Bei den Reiseveranstaltern sind vor allem die Anbieter von Studienreisen von den SARS-Folgen betroffen“, sagte DRV-Sprecher Schlottau. Reisen entlang der Seidenstraße könnten eben nicht in andere Regionen verlegt werden. LNO