: Liste lichtet sich
Zwei weitere Mitglieder der Machtelite des Irak in den Händen der US-Armee. US-Terrorexperte kontrolliert Arbeit Garners. Däne regiert Basra
BAGDAD afp/dpa ■ Zwei weitere Mitglieder der ehemaligen irakischen Führungsspitze befinden sich laut US-Armee in Gewahrsam der Kriegskoalition. Dabei handele es sich um den Vizepremier der entmachteten Regierung, Abd al-Tawab Mullah Huwaisch, und den Vizepräsidenten Taha Muhdschi al-Din Maruf, teilte das US-Zentralkommando gestern in Katar mit. Huwaisch ist die Nummer 16 auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Iraker, Maruf die Nummer 42.
Nummer 41 ging schon am Donnerstag ins Netz der US-Truppen: Misban Chadr Hadi, ein führender Funktionär der Baath-Partei. Hadi galt als einer der engsten Vertrauten des entmachteten Präsidenten Saddam Hussein.
US-Präsident Bush will nach Medienberichten einen neuen Sonderbeauftragten ernennen, der die Arbeit des US-Verteidigungsministeriums im Irak beaufsichtigen soll. Für die Aufgabe sei der 61-jährige Terrorismusexperte Paul Bremer vorgesehen. Er werde dem vom Pentagon ernannten Zivilverwalter Jay Garner übergeordnet sein. Damit wolle Bush Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die die überragende Rolle des Pentagons im Irak mit Misstrauen beobachten, hieß es.
Der dänische Diplomat Ole Wøhlers Olsen ist zum Chef der Zivilverwaltung in der Stadt Basra ernannt worden. Laut der Zeitung Jyllands-Posten soll der 61-Jährige nach dem Willen des für Basra zuständigen britischen Militärs am Wochenende seine Arbeit aufnehmen.
Das am Donnerstag nahe der Stadt Kerbela entdeckte Massengrab enthält nach Augenzeugenberichten die sterblichen Überreste von hunderten von Menschen. Die Bewohner Kerbelas sind davon überzeugt, dass es sich bei den Begrabenen um Beteiligte des 1991 von Husseins Truppen zerschlagenen Schiiten-Aufstands handelt.
Russlands Präsident Putin hat sich für die rasche Überwindung der Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern des Irakkrieges ausgesprochen. Die internationale Politik müsse sich auf die Prinzipien Demokratie, Gleichheit und Achtung der Interessen des anderen stützen, sagte er gestern.