Kaffee mit Nachspiel

Greenpeace-AktivistInnen wurden wegen Puten-Aktion bei Unilever zu Geldstrafen verurteilt

Die Geschäftsführung des Hamburger Lebensmittelkonzerns Unilever machte damals auf modern: Als die Greenpeace-AktivistInnen zum Protest vor der Tür standen, wurden sie von dem Unternehmen eingeladen, bei einer Tasse Kaffee über den Sinn und Zweck ihrer Aktion gegen die Haltung von Puten zu diskutieren: ihnen einfach mitzuteilen, dass es so schlimm ja gar nicht sei. Ganz so kuschelig blieb es allerdings nicht: Gestern standen drei der 21 Greenpeace-Gäste der Kaffeerunde wegen Hausfriedensbruch vor Gericht und wurden zu 40 Tagessätzen verurteilt.

„Wir werden Berufung einlegen“, kündigte Greenpeace-Anwalt Michael Günther an. „Obwohl die mittlerweile neue Geschäftsführung ihre Politik in Sachen Putenfleisch korrigiert hat, hat Unilever an ihren Strafanträgen festgehalten.“

Greenpeace hatte mit der Aktion darauf hingewiesen, dass Puten unter unwürdigsten Verhältnissen gehalten werden: So werden die Tiere zum Teil mit Antibiotika hochgemästet. Inzwischen hat Unilever zahlreiche Produktionssicherungen bei der Herstellung von „Du darfst“-Putenfleisch zugesagt. Nichtsdestotrotz bleibt die Justiz hart. KAI VON APPEN