Albtraumpotenzial Schwarz-Grün

betr.: „ich habe es satt, gegen etwas sein zu müssen / ich will für etwas sein / ich will schwarz-grün“, tazzwei vom 28. 2. 04

Das Misstrauen der grünen Kerngeneration ist in der realen Möglichkeit begründet, dass der Konservatismus der CDU/CSU da aufhört, wo Gentechnologie, Atomkraft und Autowahn kurzfristig Profit und Wählerstimmen einbringen. Das hat mit Nichtreflexion ödipaler Befindlichkeiten oder Identitätswahrung nichts zu tun. Wäre das anders, hätte es kein Rot-Grün gegeben.

Das Albtraumpotenzial von Schwarz-Grün ist bereits ansatzweise bei verschiedenen Rechts„ökologen“ verschiedener Gruppierungen entworfen.

Der Begriff „ödipal“ ist übrigens spätestens seit Alice Miller auch in der Psychologie kritisch gesehen und im Zusammenhang mit der Rezeption der Nazizeit so sicher nicht haltbar.

S. HACIOGULLARI, Berlin

Ich denke auch, dass es Zeit wäre, die politischen Grundlinien neu zu justieren. Dazu gehört auch die Option einer schwarz-grünen Zusammenarbeit. Dies wird nicht reibungslos vonstatten gehen, wäre aber ein deutliches Signal an die behäbigen sog. Volksparteien CDU und SPD.

Auch wäre eine schwarz-grüne Koalition geeignet, die Steigbügelhalterschaft der neoliberalen FDP zu relativieren und diese Partei in die Schranken ihrer tatsächlichen Relevanz zu verweisen. Auch die CDU müsste daran interessiert sein, sich nicht länger durch FDP und CSU erpressen zu lassen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ein so großer Wurf mit einer Macht-Frau wie Angela Merkel möglich wäre. […] EGON GOLDSCHMIDT, Mainz

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