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Archiv-Artikel

Als letzte stirbt die Kamera „Quarantäne“ von John Erick

BHV: K-motion; DEL: MaxX; H: CinemaxX Raschplatz; HB: Cinespace; HH: Kinocenter Bergedorf, UCI Smart City; KI: CinemaxX KI

Als eines der fest gefügten Gesetze des Filmemachens galt bisher, dass man mit einer ausschließlich subjektiven Kamera keinen guten Film machen kann: Wenn die Illusion geschaffen werden soll, dass der Zuschauer ständig genau deckungsgleich mit den Augen eines Protagonisten sieht, treten dabei Probleme auf, die einfach nicht befriedigend zu lösen sind. Doch das hat sich jetzt geändert: Die subjektive Kamera kann funktionieren, wenn sie die Perspektive der Kamera einnimmt. „The Blair Witch Project“ basiert auf dieser genial simplen Idee, und auch in dem Horrorfilm „Quarantäne“ sieht man auf der Leinwand nur, was ein Kameramann mit seinem Gerät aufgenommen hat. Mit einer jungen Reporterin fährt er nachts mit einem Feuerwehr-Trupp zu einem Einsatz, und bald finden sich die beiden in einem Haus mit tollwütigen Mietern eingeschlossen, während draußen die Ordnungskräfte das Gebäude abriegeln, weil der Ausbruch einer tödlichen Epidemie gefürchtet wird. Bei einem Sneak-Preview in einem Bremer Kino flüchteten die Besucher in Scharen, doch in diesem Fall spricht das eher für den Film, der so effektiv ist, dass nur die Hartgesottenen es aushalten.