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Archiv-Artikel

Asklepios schneidet bei Patienten schlecht ab

Die Techniker Krankenkasse ermittelte bei ihren Mitgliedern deren Zufriedenheit mit Krankenhäusern. Dabei landeten die Hamburger Asklepios-Kliniken auf den hinteren Plätzen. Asklepios ist darüber „überhaupt nicht froh“

Die privatisierten Hamburger Krankenhäuser werden von ihren Patienten unterdurchschnittlich bewertet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK). Das Klinikum Wandsbek, mit dem die Patienten am wenigsten zufrieden waren, erreichte nur 64 Prozent aller möglichen Punkte. Der Durchschnittswert beim Punkt „allgemeine Zufriedenheit“ lag bei 79 Prozent.

Der ehemalige Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) ist in der vergangenen Legislaturperiode auf Beschluss der CDU-Bürgerschaftsmehrheit an den Asklepios-Konzern verkauft worden. Das Ergebnis eines Volksentscheids gegen den Verkauf des LBK ignorierte sie.

Für ihren Klinikführer (www.tk-online.de/klinikfuehrer) befragte die Krankenkasse 172.000 ihrer Mitglieder, die 2007 mindestens drei Tage im Krankenhaus waren. Erfasst wurden dabei die Krankenhäuser im Umkreis der 20 größten deutschen Städte. 54 Prozent der Patienten schickten den Fragebogen ausgefüllt zurück. Für 233 Häuser konnten repräsentative Zahlen erhoben werden.

Die Ergebnisse fasste die TK unter fünf Kriterien zusammen: allgemeine Zufriedenheit, Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis, der medizinisch-pflegerischen Versorgung, der Information und Kommunikation sowie mit der Organisation und der Unterbringung.

Die Asklepios-Häuser liegen auch bei der Bewertung des Behandlungsergebnisses unter dem Durchschnitt. Bei den schlecht eingeschätzten Kliniken wird dieses in der Regel besser benotet wird als der Gesamteindruck. Die meisten Bewertungen der Asklepios-Kliniken haben sich seit der letzten Umfrage 2005/ 2006 verschlechtert.

Mathias Eberenz von Asklepios ist über das schlechte Abschneiden des Klinikums Wandsbek „überhaupt nicht froh“. Es sei problematisch, ein allgemeines Krankenhaus mit vielen Notfall-Patienten mit einer Spezialklinik zu vergleichen. Ihm falle der Kontrast zu einer Bewertung im Abendblatt auf, die sich auf Empfehlungen von Ärzten stützte. „Wir werden uns fragen, warum diese Auswertung so anders ausfällt als die im Abendblatt“, sagte Eberenz. Asklepios sei sehr an der Kritik von Patienten interessiert.

Der TK-Klinikführer erhielt von der Stiftung Warentest das Urteil „gut“. Dorthe Kieckbusch von der Ärztekammer Hamburg sieht ihn als Ergänzung: „Kein Internetführer kann das Gespräch mit dem behandelnden Arzt ersetzen.“ GERNOT KNÖDLER