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Archiv-Artikel

Westfalen out of Germany

MÜNSTER dpa ■ Knapp ein Viertel der Industrieunternehmen im nördlichen Westfalen investiert aus Kostengründen verstärkt im Ausland. Dieser Anteil sei „besorgniserregend hoch“, warnte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen gestern in Münster. Die Dimension der Produktionsverlagerung werde noch immer unterschätzt. Laut einer IHK-Umfrage unter 400 Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region und im Münsterland will gut ein Viertel der Befragten genausoviel oder mehr als 2003 im Ausland investieren. 12 Prozent der Unternehmen wollen ihr Engagement verstärken.

Die Investitionen im Ausland fehlten als „Saatgut für die Zukunft“ und reduzierten das Potenzial für Wachstum im Inland, warnte IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Brehmer. Dies bedeute auch Stellenverluste in Deutschland. „Viele Unternehmen kehren gerade nach der EU-Erweiterung und aus Frust und Verärgerung Deutschland den Rücken“, sagte er. „Das Leitmotiv könnte lauten „Out of Germany or out of business“.