: Scherf versucht zu drohen
Für den Fall einer SPD-Niederlage kündigt der Bremer Bürgermeister seinen Rücktritt an. Laut Umfragen ist der gar nicht mehr unwahrscheinlich
dpa ■ Nach der Bremer Bürgerschaftswahl am 25. Mai will Bürgermeister Henning Scherf nur im Amt bleiben, wenn seine SPD ihre Spitzenstellung verteidigt. „Wenn die SPD nicht die stärkste Fraktion wird, trete ich zurück“, sagte er der Welt am Sonntag. Sollte die SPD Zweiter werden und die große Koalition damit nur unter CDU-Führung fortsetzen können, gilt ein rot-grünes Bündnis als wahrscheinlich, in dem die SPD dann weiterhin den Regierungschef stellen könnte. Scherf hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach angedeutet, für Rot-Grün nicht zur Verfügung zu stehen.
Das Bündnis von SPD und CDU regiert seit 1995 im kleinsten Bundesland mit Scherf als Bürgermeister. Jüngste Umfragen sehen SPD und CDU dicht beieinander. Die Meinungsforscher schließen nicht aus, dass die Union bei dieser Wahl stärker als die SPD werden könnte. Bei der Bürgerschaftswahl 1999 war die SPD auf 42,6 Prozent und die CDU auf 37,1 Prozent gekommen. Die Grünen, denen dieses Mal um die 14 Prozent zugetraut werden, hatten 8,9 Prozent erzielt. Die FDP verpasste mit 2,5 Prozent den Einzug in das Landesparlament, in aktuellen Umfragen erhalten sie zwischen 4 und 5 Prozent.