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Archiv-Artikel

Soundtrack der Rebellion

Der Schlachthof als Melting point: Amparanoïa in concert

Von Arnaud

Wer regelmäßig beim Funkhaus Europa reinhört, ist dem neuen Sound, der in Spanien und Frankreich seit einiger Zeit die Runde macht, sicher bereits begegnet: dem Mestizo. Mestizo bezeichnet einen unbekümmerten Crossover aus Pop, Rock, Punk, Hip Hop, Ska, Reggae, Salsa und iberischen Traditionen wie Flamenco, der zudem oft mit politischem Anspruch auftritt.

Bekanntestes Aushängeschild der tanzbaren Mixtur ist Manu Chao. Zentrum der Bewegung ist die katalanische Metropole Barcelona, aber auch in Madrid hat sich eine vergleichbare Szene entwickelt. Und hier ist Amparanoïa zu Hause. Gegründet hat die Band die quirlige Sängerin Amparo Sanchez Ende 1996. Kurz zuvor hatte sie Manu Chao kennen gelernt und war des öfteren mit ihm und seinem Straßenmusikkollektiv „Radio Bemba“ aufgetreten. Inzwischen hat die Band drei Alben veröffentlicht. Das jüngste, „Somos Viento“, betont stärker als bisher Ska- und Reggae- sowie Salsa-Elemente, spielt aber auch mit Polka- oder Mariachi-Rhythmen. Dies ist einem längeren Mexiko-Aufenthalt geschuldet, der auch textlich das aktuelle Programm prägt. Die Songs behandeln politische und soziale Themen ebenso wie Persönliches. Mit ihrer kräftigen, dunklen Stimme singt Sanchez, nicht ohne Witz und Ironie, von Sehnsucht, Schmerz, Lust und Leid, von Stolz, Eigensinn, Rebellion und Hoffnung. Arnaud

Samstag, 17. Mai um 20.30 Uhr im Schlachthof, Kesselhalle