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Archiv-Artikel

Elbverschmutzung

BUND stellt Strafanzeige wegen illegaler Abwasser-Einleitung auf Airbus-Baustelle im Mühlenberger Loch

Der Umweltverband BUND hat Strafanzeige wegen illegaler Einleitung von Baustellen-Abwasser im Mühlenberger Loch gestellt. Die Umweltschützer hatten gemeinsam mit der GAL bereits im März eine Ausnahmegenehmigung der Umweltbehörde für Abwassereinleitungen von der Airbus-Baustelle in die Elbe kritisiert: Diese sei inhaltlich nicht zu begründen. Im Übrigen sei die Umweltbehörde gar nicht zuständig.

Eine Kleine Anfrage des GAL Abgeordneten Christian Maaß hatte Informationen über weitere fragwürdige Einleitungen zutage gefördert. „Je tiefer man in dieser Angelegenheit bohrt, desto mehr Dreck kommt nach oben“, kommentierte Maaß. Wie berichtet, sind die Staatsanwälte aufgrund einer weiteren Anzeige bereits mit dem Fall befasst.

„Nach zusätzlichen Recherchen“ geht der BUND jetzt davon aus, dass die Realisierungsgesellschaft für die Werkserweiterung A380rea insgesamt 500.000 Kubikmeter Drainagewasser ungeklärt und illegal in die Elbe hat fließen lassen: 100.000 Kubikmeter bei Temperaturen, die über dem vorgeschriebenen Grenzwert lagen; 70.000 Kubikmeter aufgrund der Sondergenehmigung, die die Umweltbehörde nicht hätte erteilen dürfen, weil sie nicht die Planfeststellungsbehörde war; 340.000 Kubikmeter, die unzulässigerweise zwischengepoldert, mit Oberflächen- und Regenwasser verdünnt und dann in den Strom geleitet wurden.

Das Abwasser, das durch das Aufschütten des neuen Werksgeländes aus dem Schlick gepresst wird, enthält Schadstoffe und Ammonium-Stickstoff – einen Nährstoff der eine Überdüngung und damit ein Umkippen von Gewässern verursachen kann. Der Planfeststellungsbeschluss für das Zuschütten des Mühlenberger Lochs erlaubte das Einleiten ungeklärten Abwassers daher nur bei sehr kalten Temperaturen. Gernot Knödler