: Betreute Passion
Damit Multiplexbesucher nicht ratlos nach Hause gehen, bietet der Kirchenkreis Alt-Hamburg theologischen Rat
Anlässlich des heutigen Kinostarts von Mel Gibsons umstrittener Bibel-Teil-Verfilmung Die Passion Christi gibt es für die Filmbesucher in Hamburg immerhin seelische Betreuung: Pastoren stehen vom heutigen Donnerstag bis zum Sonnabend jeweils ab 20.30 im Cinemaxx am Dammtor für die Beantwortung dräuender theologischer Fragen des Publikums bereit, wie der Kirchenkreis Alt-Hamburg gestern mitteilen ließ.
Kritiker im In- und Ausland halten dem enorm erfolgreichen Streifen, der angeblich spontane Glaubenserweckungen zur Folge gehabt habe, ungewöhnlich brutale Folter- und Kreuzigungsszenen sowie den Rückgriff auf überkommene antijüdische Klischees vor.
Der Film habe in den USA viele Kinobesucher verstört oder ratlos gelassen, sagte Susanne Raubold vom Kirchenkreis. Dem wollen die Hamburger Seelsorger vorbeugen. Außerdem beschränke sich die gezeigte Handlung auf die Folterung und Kreuzigung Christi. Hier indes sieht der Kirchenkreis erhöhten Informationsbedarf, um Irritationen zu vermeiden: „Wir wissen, wie die Geschichte weitergeht“, sagte Raubold, „und wollen in Erinnerung rufen, dass es eine Auferstehung Christi gibt. Die Osterbotschaft kommt in dem Film zu kurz.“
Eigentlich kaum überraschend, könnte man anmerken – hätte wesentlich mehr als des Heilands Leidensweg am Tag der Kreuzigung gezeigt werden sollen, hieße der Film wahrscheinlich auch anders. dpa/aldi