: Zartrosa und blau
Coria gewinnt Tennisturnier am Rothenbaum. Keine Bestandsgarantie für nächstes Jahr
Guillermo Coria ist am Hamburger Rothenbaum zu seinem ersten Masters-Sieg gestürmt. Im argentinischen Finale bezwang er gestern seinen Landsmann Augustin Calleri in 2:12 Stunden mit 6:3, 6:4, 6:4. Coria, der seinen Vornamen dem letzten argentinischen Rothenbaum-Sieger Guillermo Vilas (1978) verdankt, kassierte 400.000 US-Dollar und rückte auf Platz fünf im Champions Race vor – sieben Zähler hinter dem Bad Homburger Rainer Schüttler, der sich im Achtelfinale aus der mit 2,45 Millionen Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung verabschiedet hatte.
Der glückliche Sieger hatte im Halbfinale, das erstmals bei einem ATP-Turnier überhaupt vier Argentinier erreicht hatten, seinen Kumpel Gaston Gaudio mit 6:3, 6:7 (3:7), 6:0 bezwungen. Der tapfer kämpfende Calleri konnte an das „hohe Level und seine überragende Leistung“ beim 6:4, 6:1 in der Vorschlussrunde gegen Wimbledon-Finalist David Nalbandian nicht anknüpfen und musste sich mit 200.000 Dollar begnügen.
Eine Garantie für den offenbar wieder rote Zahlen schreibenden Rothenbaum wollten am Sonntag weder er noch Chairman Boris Becker und dessen Geschäftspartner noch das öffentlich-rechtliche Fernsehen abgeben. Erst müssten alle Zahlen und Analysen ausgewertet werden. Insgesamt kamen 120,000 Zuschauer, was ein Plus von 20 Prozent bedeutet. Dennoch soll der DTB, wie es heißt, wieder rote Zahlen geschrieben haben. Sie seien diesmal aber zartrosa, was wohl bedeutet, dass man mit einem blauen Auge davongekommen ist. andreas bellinger