: Denk mal!
Das Think-Theatre reizt im BKA-Luftschloss das Köpfchen ganz komödiantisch zu geistigen Spitzenleistungen
Nach allgemeinem Verständnis ist der Kopf die Einrichtung am menschlichen Körper, die eigentlich nur im Notfall eingesetzt wird. Also etwa in dem Fall, wenn die Füße nicht mehr drankommen und man deswegen den Ball mit der Stirn ins Tor drücken muss (zur theologischen Bedeutung dieser Angelegenheit siehe oben). Dafür ist der Kopf schon gut. Das ist einsichtig, das können alle verstehen. Doch gibt es allerdings auch manche, die da meinen, dass der Kopf mit seiner Kapazität damit noch nicht wirklich voll ausgelastet sei. Was ja stimmt. Schön zum Beispiel ist es immer wieder, im Supermarkt die Endsumme der zwei, drei Artikel, die man vorher im Laden zusammengesammelt hat, auf dem Weg zur Kasse auszurechnen und das Geld bereits abgezählt in der Hand zu halten. Ganz ohne Taschenrechnertricks. Das verblüfft. Oder einfach zugeworfene Wörter umzustülpen und rückwärts zu wiederholen. Was man zu hübschen Palindromen (die Dinger, die vorwärts und rückwärts gelesen das Gleiche meinen) ausbauen kann. Etwa: Regal mit Sirup pur ist im Lager. Mag man jetzt natürlich einwenden, dass derlei Gedankenspiele nicht wirklich von Nutzen sind im Leben. Aber vor aller Sinnsucherei sollte Denken ja auch Spaß machen – was sich auch die fünf Herren vom Think-Theatre gedacht haben. In ihrer Gehirnakrobatik-Show „Comedy mit Köpfchen“ demonstrieren sie die wundersamen Möglichkeiten unserer im Kopf eingelagerten Zellen. Andreas Häussler (das Supermarktbeispiel, nur in seiner Potenz) rechnet sich die Synapsen wund. Talkmaster Bernhard Wolff dreht einem rückwärts sprechend jeden Satz im Munde um. Felix Gaudo spielt, und zwar vorzugsweise Geige. Kai Eikermann poliert seinen motorischen Cortex und Dr. Eckart von Hirschhausen erklärt, warum das Gehirn wie ein Falk-Stadtplan aufgebaut ist. Also Infotainment. Zum Amüsement, nach dem Motto „Learning by Laughing“.