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Archiv-Artikel

Ein Wunder geht baden

Heiß ersehnt und voller Geheimnisse: Am Donnerstag hat Bremen endlich ein aktualisiertes Bäderkonzept

Bremen taz ■ Ein Wunder wird sich zutragen am Donnerstag: Dann nämlich wird CDU-Sportsenator Thomas Röwekamp die seit langem erwartete Aktualisierung des „Bäderkonzepts“ den Mitgliedern der Sportdeputation vorstellen. Doch wie bei Wundern üblich, haben sie etwas Geheimnisvolles.

Mit den sportpolitischen Sprechern von CDU und SPD sei abgesprochen worden, erst nach der Sitzung zu verraten, wie viel welches Bad bekommt und woher das Geld genommen werden soll, sagt der Sprecher des Sportsenators. Und die Grünen erfahren erst am Donnerstag, worüber sie kurz darauf abstimmen sollen. Beim Thema Bäder sei es normal, dass die Vorlage erst zu Sitzungsbeginn rausgerückt wird, sagt ein Deputierter.

Keine Voraussagen machen will auch der Geschäftsführer der Bremer Bäder, Wolfgang Heise. „Ich kann dazu nichts sagen, das ist ein so schwieriges politisches Thema.“ Wie viel Geld insgesamt in Sanierung und Modernisierung gesteckt werden muss? „Was die Bäder brauchen und was im Bäderkonzept steht, sind zwei verschiedene Sachen.“

Die Kosten für den Sanierungsbedarf werden unterschiedlich hoch beziffert. Für das Horner Bad hatte der Sportsenator zuletzt eine Summe von zwei Millionen Euro genannt – gesetzt den Fall, dass ein Teil der Liegewiese und eine Sportentwicklungsfläche in der Nähe des Horner Bades verkauft werden können. Drei Millionen sollen für den Umbau des Sebaldsbrücker Hallenbades zu einem Kombibad reichen. Für die Sanierung des Stadionbades sollen 2,5 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Eigentlich hatte die große Koalition sich im Sommer damit gebrüstet, nicht länger auf ein Wunder warten zu wollen, das Schluss macht mit der Debatte um hohe Betriebskosten und Sanierungsbedarf. Sowohl das Horner als auch das Blumenthaler Freibad sollten in dieser Saison keine Zuschüsse mehr bekommen und schließen. Doch Sportsenator Thomas Röwekamp überlegte es sich anders und ging mit Bausenator Jens Eckhoff (CDU) baden im Horner Bad. Und vor einem Monat fanden sich auch Freunde des Blumenthaler Bades in Gestalt der beiden Fraktionschefs von CDU und SPD aus Bremen Nord. Eiken Bruhn