: FC St. Pauli pleite
Keine Millionen-Bürgschaft der Stadt für den Zweitliga-Absteiger. Dennoch Hoffnung auf eine Lösung
Der aus der 2. Fußball-Bundesliga abgestiegene FC St. Pauli erhält nicht die erhoffte Millionen-Bürgschaft der Stadt Hamburg. „Das hat mir Bürgermeister Ole von Beust mitgeteilt“ sagte Vereinspräsident Corny Littmann gestern. Der Club klagt über eine Liquiditätslücke in Höhe von zwei Millionen Euro. Nach der Landeshaushaltsordnung darf die Stadt eine Bürgschaft aber nur übernehmen, wenn das Risiko gering ist, auch wirklich zahlen zu müssen. Diese Gefahr wird beim FC aber als sehr hoch angesehen. Senatssprecher Christian Schnee schloss aber nicht aus, dass es „noch andere Hilfsmöglichkeiten“ gebe.
Sollte der Verin der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bis zum 11. Juni keinen ausgeglichenen Etatentwurf für die nächste Saison in der Regionalliga vorlegen, erhält er keine Lizenz und muss in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein absteigen. Für den Verein, der noch vor einem Jahr in der Bundesliga spielte, wäre das ein katastrophaler Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
Nach der Hiobsbotschaft sprach Littmann von einer kritischen Phase, meinte aber: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Lizenz erhalten.“ Eine Bürgschaft durch die Stadt sei nicht „prinzipiell beerdigt“, versicherte er. Abgelehnt worden sei nur die gewünschte Bürgschaftshöhe von zwei Millionen Euro. Als Bürge für eine geringere Summe sei die Stadt aber noch immer denkbar. „Es geht um Geld der Steuerzahler. Da ist es verständlich, dass zweimal hingeguckt wird“, sagte Littmann. lno/taz