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SPD sucht Wähler auf

Neue Unterbezirks-Chefin will Partei aufpeppen

Bremen taz ■ Die Zauberworte heißen „offen“, „glaubwürdig“ und „transparent“. So will die neue Chefin des SPD-Unterbezirks Stadt, Carmen Emigholz, die Partei führen. „Unser Angebot muss attraktiver werden, wir müssen stärker auf Beteiligung setzen“, sagte die Bürgerschaftsabgeordnete gestern.

Unter anderem werde der Unterbezirks-Vorstand zweimal im Monat „Sprechstunden“ anbieten – nicht nur für Parteimitglieder, sondern für alle Bürger. Man wolle „Dialogpartner und Ratgeber“ in Gremiensitzungen einladen und einen „Feriendienst“ einrichten. Zu tief sitzt der Schock über die „Rettungs“-Aktion der CDU-Senatoren Eckhoff und Röwekamp im Horner Bad, als die SPD-Granden in den Sommerferien dösten. „So etwas passiert uns bitte nicht wieder“, dekretiert Emigholz, „wenn vor Ort etwas brennt, sind wir da“.

Die Mitgliedersituation der SPD sei „besorgniserregend“, sagt Emigholz-Vize Frank Schmitz. „Wir haben keine 4.000 mehr im Unterbezirk Bremen-Stadt“ – davon seien „viele Siebzig plus“. Stärker als bisher werde man sich Neumitgliedern widmen – etwa durch Abgeordnete als „Mentoren“. Im Europawahlkampf verzichte man „bewusst auf teure In-door-Veranstaltungen“, so Schmitz im Funktionärs-Slang. Man wolle stattdessen einen „aufsuchenden Wahlkampf“ machen. Er glaube nicht, so Schmitz, „dass jemand zu uns kommt – das können wir uns im Moment knicken“. jox

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