Hoffen auf den A 380

Die Zulieferer von Airbus versuchen, ihre Kräfte zu bündeln – auch auf der aktuellen Messe „Aircraft Interiors“. Die ASL aus Lemwerder ist nicht mehr dabei

Hamburg/Bremen taz ■ Im Hamburger Kongresszentrum ist die „Aircraft Interiors Expo“ eröffnet worden – die wichtigste Messe für die Luft- und Raumfahrt-Zuliefererindustrie in Norddeutschland. Mit 350 Quadratmetern ist der Gemeinschaftsstand der „Hanse Aerospace“, des Interessenverbandes der kleineren und mittleren Betriebe, der größte auf der Messe. 75 norddeutsche Firmen sind mit 5.000 Mitarbeitern heute in der „Hanse Aerospace“ organisiert.

Der Erstflug des Airbus A380 rückt näher, und deswegen stand auch die “Aircraft Interiors Expo“ unter seinem Einfluss. Die Zulieferer und Dienstleister der Hanse-Aerospace prägen gerade das Innenleben des Großflugzeuges – vom Kindersitz bis zu den austauschbaren Schaumpolstern. Um nicht von den wenigen Großen der Branche an die Wand gespielt zu werden, bemühen sich die Mittelständler um eine europaweite Kooperation. „Hanse Aerospace“ mit Sitz in Hamburg will diese Kräfte vor allem in Norddeutschland bündeln und damit eine Lobby- und “Scharnierfunktion“ für die Zulieferindustrie wahrnehmen.

Die Interessen von ASL in Lemwerder vertritt die Hanse Aerospace allerdings nicht mehr, seitdem ASL Ende 2003 von „Airbus Military SAS“ geschluckt wurde. Von den knapp 700 Mitarbeitern in Lemwerder sollen nur 210 am Standort übrigbleiben, Airbus hat angekündigt, die werkseigene Landebahn zu schließen. Noch stehen zivile Flugzeuge der Austrian Airlines und der Lufthansa zur Wartung in Lemwerder, und über die Landebahn verhandelt die Hanse Aerospace mit der niedersächsischen Landesregierung. Wenn sie geschlossen wird, „dann haben wir eine Landebahn weniger“, sagt der Vorsitzende der Hanse-Aerospace, Uwe Gröning. Auch über den Personalabbau wird in Lemwerder noch verhandelt, der Interessenausgleich ist noch nicht unterschrieben. Mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter sind derzeit in „Altersteilzeit“, viele sind wegen Vorruhestands-Regelungen angesprochen worden. Insgesamt 190 Mitarbeitern hat Airbus Hoffnung gemacht, dass sie beim Bau des A 380 neue Beschäftigung finden könnten. kawe