die anderen über thor kunkels ns-kolportageroman „endstufe“ :
Im Berliner Tagesspiegel meint Harald Martenstein zu Kunkels Werk: „Endstufe“ beruht auf einer vielversprechenden Idee. Der Roman ist keineswegs skandalös. Er ist allerdings enttäuschend und gedanklich wirr. […]
Der schlimmste Verdacht: Thor Kunkel weiß nicht, was er tut. Seine Interview-Phrasen klingen jedenfalls danach. „Der Roman hat eine visionäre Dimension. Ich verstehe mich auch als Mahner.“ Konkret liest sich die Mahnung so: „Ihr Unterleib zuckte auf seinem Panier. Oh Karl, das ist ja … Oh ja … ja … Du hast mich geheilt …“ Auf dem Buchumschlag tut der Autor dann das, was ein Autor besser nicht tun sollte, er interpretiert sich selber: „Ich glaube, es ist wichtig, das Dritte Reich unter dem Aspekt der Verführung und Verblendung zu sehen. Ich benutze die Pornografie als poetische Metapher, um das Phänomen Drittes Reich vollständig zu erfassen. Ich zeige den Intimitätsverlust und die Perversion, die der Faschismus beinhaltet.“ Das klingt naiv und größenwahnsinnig zugleich – „das Dritte Reich vollständig erfassen“? Oh Thor, das ist ja …
Ein Autor stellt sich großspurig in Tarantino-Pose auf und sichert sich im Klappentext hasenfüßig ab. Warum? Ganz einfach: Weil er das, was er eigentlich sagen wollte, mit seinem Buch nicht sagen konnte.