: Manager-Prozess in der Kritik
DÜSSELDORF dpa ■ Nach dem Etappensieg der Angeklagten im Düsseldorfer Mannesmann-Prozess drangen die Verteidiger gestern auf ein schnelles Ende. Die Staatsanwaltschaft habe es nun in der Hand, die Verhandlung zu beschleunigen, sagte der Verteidiger von Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser gestern. Die Staatsanwaltschaft will aber neue Beweisanträge stellen, nachdem die Strafkammer am Mittwoch Freisprüche in Aussicht gestellt hatte. Zwar seien die umstrittenen Millionenprämien aktienrechtlich unzulässig gewesen, ein strafbares Verhalten der Angeklagten sieht das Gericht bislang aber nicht. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef im Bundestag, Michael Müller, sagte: „Wenn die Angeklagten tatsächlich alle freigesprochen werden, halte ich das für eine Sauerei.“ Auch die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre kritisierte die Zwischenbilanz des Gerichts: Klare Verstöße gegen geltendes Recht sollten offenbar ungesühnt bleiben. Seit elf Wochen müssen sich sechs Manager im Strafprozess um Millionenprämien bei der Mannesmann-Übernahme verantworten.
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