: Verlaat muss gehen
Auch als neue Kapitalgesellschaft kann sich der SV Werder Bremen seinen Abwehrrecken nicht mehr leisten
taz/dpa ■ Frank Verlaat muss den Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen nach drei Jahren verlassen. Die Bremer wollen den auslaufenden Vertrag des 35-jährigen Verteidigers aus finanziellen Gründen nicht verlängern. Zudem hat der Verein den Vertrag von Torhüter Jakub Wierzchowski aufgelöst. Der polnische Keeper kann den SV Werder, dem es nach Verpassen des UEFA-Cup-Platzes an Geld mangelt, ablösefrei verlassen.
„Es war für uns eine sehr schwere Entscheidung, weil Frank in der abgelaufenen Saison eine wichtige Säule unserer Abwehr war. Aber die finanziellen Umstände erlauben uns leider nicht, ihm ein adäquates Angebot vorzulegen“, sagte Manager Klaus Allofs zum Thema Verlaat. Sollte der Niederländer einen neuen Verein in Deutschland finden, müsste er zu Beginn der neuen Saison zuschauen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes sperrte Verlaat für zwei Spiele, weil er am Samstag bei Bremens 1:4-Desaster in Mönchengladbach nach einer Notbremse vom Platz gestellt worden war.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wollte der SV Werder am gestrigen Abend (nach Redaktionsschluss) über die Ausgliederung seiner Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft auf Aktienbasis (GmbH&Co. KG) entscheiden. Mit der Umwandlung sollen neue, solvente Investoren angelockt werden. Für die Satzungsänderung war eine Mehrheit von 75 Prozent der anwesenden Mitglieder nötig. Auf der Tagesordnung stand gestern außerdem die Neuwahl des Aufsichtsrats von Werder Bremen. Überraschungen wurden bei der Wahl jedoch nicht erwartet. Kandidieren wollten für das Gremium unter anderem der bisherige Aufsichtsratschef Franz Böhmert, Bildungssenator Willi Lemke und Fußball-Moderator Jörg Wontorra. Falls die neue Kapitalgesellschaft wie geplant im Sommer ins Handelsregister eingetragen werden sollte, werden aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Geschäftsführer. Bisher gehören der Führungsriege Jürgen L. Born, Klaus-Dieter Fischer, Manfred Müller und Klaus Allofs an. jox