: Teurer Lungenzug wird gestreckt
Eichel hat’s Schmidt abgerungen: Verteuerung der Zigarettenpreise erfolgt dreistufig
BERLIN dpa/rtr ■ Die Zigarettenpreise steigen in drei Schritten und nicht wie ursprünglich angekündigt in einem Zug. Damit soll ein zu harter Absatzeinbruch verhindert werden. Die Verteuerung soll zum 1. Januar beginnen. Ab diesem Datum sollen Zigarettenschachteln nach dem Stufenplan um 40 Cent teurer werden, in den beiden Folgejahren jeweils um weitere 30 Cent. Die Mehreinnahmen zur Finanzierung versicherungsfremder Gesundheitsleistungen sollen eine Milliarde Euro im ersten Jahr sowie 1,5 und zwei Milliarden Euro in den Folgejahren einbringen. Darauf verständigten sich am Dienstag Finanzminister Hans Eichel und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (beide SPD) nach schwierigen Verhandlungen.
Schmidt muss nun versicherungsfremde Leistungen wie für Mutter- und Schwangerschaft zunächst teilweise aus den Beiträgen der Versicherten aufbringen.
Heute will das Kabinett die Gesundheitsreform beschließen. Allerdings haben die von der Einigung auf eine Stufenlösung überraschten Grünen noch „Gesprächsbedarf“ zur Tabaksteuer angemeldet, wie die Fraktionsvorsitzende Krista Sager sagte.
Der Zigarettenhersteller Reemtsma führt als erster in Deutschland bei seiner Marke „West“ eine Packung mit zehn Zigaretten ein. Damit will das zum britischen Imperial-Konzern gehörende Unternehmen „Raucher ansprechen, die weniger als eine herkömmliche Packung am Tag rauchen“.