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Archiv-Artikel

Werder wieder ohne Wonti

Der fesche „Ran“-Moderator zieht sich beleidigt aus dem Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten zurück. Jetzt will er die Bremer Kicker wieder „journalistisch begleiten“

Von jox

dpa/taz ■ Fernsehmoderator Jörg Wontorra hat bei der Ausgliederung der Profiabteilung des SV Werder Bremen viel Wirbel ausgelöst. Das langjährige Aufsichtsratsmitglied verzichtete am Dienstagabend bei der Neuwahl zu dem Kontrollgremium auf die erneute Kandidatur. Der Wahlausschuss hatte ihn nur als Ersatzkandidat vorgeschlagen. „Dies werte ich als Misstrauensvotum. Ich bin kein Reservekandidat“, begründete Wontorra seinen Schritt. Dafür könne er nach seinem Rückzug Werder „wieder journalistisch begleiten“, drohte „Wonti“ an.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Franz Böhmert, Ex-Manager Willi Lemke und Hans Schulz wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt. Der Platz von Wontorra als vierter Aufsichtsrat konnte erst nach drei Wahlgängen mit Hans Logemann besetzt werden. Das Gremium, das durch zwei Vertreter aus dem Gesamtverein komplettiert wird, soll im August vier hauptamtliche Geschäftsführer bestimmen. Sie leiten in Zukunft die Werder-Geschicke. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Jürgen L. Born, Manfred Müller und Klaus Allofs gelten dafür als heiße Anwärter.

211 von 214 Mitgliedern hatten auf der Versammlung für die Gründung der Werder Bremen GmbH & Co. KG gestimmt. „Diese Entscheidung war der wichtigste Meilenstein seit der Gründung vor 104 Jahre“, zog Böhmert ein positives Fazit. Mit der Umstrukturierung folgten die Bremer dem Beispiel anderer Bundesligavereine. „Wir haben die Voraussetzungen verbessert, um mit finanzkräftigen Investoren zusammen arbeiten zu können“, sagte Ex-Präsident Böhmert. jox