: Die Glocke als Hörsaal
Reihe „Sichtweisen“ erhellt die Geschichte des Lichts
Schon als 1999 die private International University Bremen, kurz IUB, im Stadtteil Grohn gegründet wurde, plante ihr Präsident Fritz Schaumann, Veranstaltungen in die Stadt Bremen hinein wirken zu lassen. So fand jetzt zum achten Mal in Kooperation mit der Glocke ein Themenabend statt. Das Anliegen dieser Veranstaltungen: wissenschaftliche Themen anschaulich und unterhaltsam darzustellen.
Maßgeblich die Reihe „Sichtweisen“ initiiert hat Beate Wolff. „Wir fragen die Professoren“, erklärt die Leiterin des Kommunikationsbereiches der IUB ihre Herangehensweise, „ob sie gerne über ein Thema zusammen mit einem Kollegen aus einem anderen Bereich sprechen würden.“ So entstanden bisher Abende über Anziehung (Psychologie und Zellbiologie), über Frühlingsgefühle (Literatur und Biologie) und über die Grundlagen fairen Verhaltens (Informatik und Psychologie).
Jetzt berichteten im gut besuchten kleinen Glockensaal unter dem Titel „Kunterbunt und Lichterloh“ die Kunsthistorikerin Ursula Frohne über die Bedeutung von Licht in der Kunstgeschichte und der Biologe Alexander Lerchl über die physikalischen Untersuchungen des Lichts. Beiden gelang eine informativ-sinnliche Darstellungsweise, die in der Kürze der Zeit erstaunlich war.
Frohne zeigte an vielen Bildern, dass Licht und Farbe eine Kulturgeschichte bilden, dass der Begriff Licht als historisch zu verstehen ist, weil es eine Geschichte seiner wandelnden Deutungen gibt. Und Alexander Lerchl konfrontierte das Publikum mit Lichteffekten und optischen Täuschungen der Natur. Ein schöner Abend, der durch die Performancekünstlerin Janine Jaeggi mit Lichteffekten anreizend ergänzt wurde.
Ute Schalz-Laurenze
Die nächste Veranstaltung der Reihe: „Kopfgesteuert“. Ein Neurowissenschaftler und ein Informatiker über das Gehirn als Denkmaschine und Körperteil. 10.05., 20 Uhr, Glocke