: So was von daneben
betr.: „Bundesbanker Welteke fehlt Fingerspitzengefühl – mehr nicht. Durch Empörung zur Groteske“, Kommentar von Pascal Beucker, taz vom 6. 4. 04
„Aber das ist nichts als eine wohlfeile Aktivierung von Sozialneidreflexen.“ Ach ja? Ich werde es nie verstehen, weshalb jemand, der über ein gewiss ausreichendes Einkommen verfügt, nicht in der Lage ist, sein privates Vergnügen selbst zu finanzieren. Ist ein gewisser „Sozialneid“ der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, denen permanent Missbrauch von Sozialleistungen unterstellt wird, nicht verständlich? Dieser Kommentar ist ja so was von daneben.
WILFRIED FRITZ-MARING, Bonn
Sozialneid mag kein besonders vornehmes Gefühl sein. So bin ich in mich gegangen und mache folgenden Vorschlag: Alle Sozialhilfe-EmpfängerInnen Bremens (ca. 48.000) spenden 10 Cent, um Herrn Welteke („Soll ich’s vielleicht selbst bezahlen?!“) die nunmehr bezahlten Eigenleistungen zum dringend benötigten Städteurlaub im Hotel Adlon zu finanzieren. Das sollte reichen. Wollen doch mal sehen, ob es noch Solidarität gibt in diesem Land.
INGER DETLEFSEN, Bremen
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